Strafprozess: Schlafende Ehefrau fast erdrosselt – sechs Jahre Haft

Sie schlief, als ihr der eigene Ehemann ein Ladekabel um den Hals schlang. Der wurde nun wegen versuchten Mordes verurteilt. Sein Geständnis spielte bei der Höhe der Strafe eine entscheidende Rolle.

Seine Söhne hatte er noch zur Schule gebracht, dann hat er seiner schlafenden Ehefrau ein Kabel um den Hals geschlungen und zog zu – wegen versuchten heimtückischen Mordes ist ein 48-Jähriger vom Düsseldorfer Landgericht zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. 

„Ohne das Geständnis wäre die Strafe höher ausgefallen“, betonte der Vorsitzende Richter Rainer Drees. Das Geständnis hatte der Familienvater direkt nach der Tat noch am Tatort abgelegt. „Deshalb haben wir von einer lebenslangen Haftstrafe abgesehen.“

Ehemann: „Ich habe sie getötet“

Der Mann aus Neuss war offenbar selbst davon ausgegangen, die 44-Jährige umgebracht zu haben. Am Morgen des 1. Juli vergangenen Jahres stand die Zwangsräumung der Neusser Mietwohnung der Familie an. Anlass waren Mietrückstände in Höhe von 37.000 Euro. Dem Gerichtsvollzieher hatte der Serbe die Tür mit den Worten geöffnet: „Ich habe sie getötet.“ 

Das Gericht konnte sich zudem auf frühere Angaben der Ehefrau stützen. Die Aufzeichnung ihrer damaligen Vernehmung wurde im Gericht gezeigt. Im Prozess, in dem sie als Nebenklägerin auftrat, hatte sie erklärt, sie könne sich an die Tat nicht erinnern. 

Die Staatsanwältin hatte acht Jahre Haft wegen versuchten Mordes gefordert. Der Verteidiger hatte eine Verurteilung wegen versuchten Totschlags beantragt. Im Anschluss sagte er, dass er das Urteil wohl nicht anfechten werde.

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