Der Bayerische Rundfunk musste wegen seiner Programm-Reformpläne für das Kultur-Radioprogramm viel Kritik einstecken. Nun stehen weitere Details der Neuausrichtung fest.
Der Bayerische Rundfunk (BR) startet am 2. April mit neuen Sendungen sowie mehr Digital- und Dialogformaten in die viel diskutierte Neuausrichtung seines Kultur-Radioprogramms Bayern 2. „Mit dem neuen Schema stärken wir Bayern 2 als die Kulturwelle des Bayerischen Rundfunks: mit Kultur schon ab 6.00 Uhr morgens im Programm, mit vertiefenden Formaten zu besseren Sendezeiten, mit neuen digitalen Formaten, um zusätzlich auch jüngere Menschen zu erreichen“, betonte Björn Wilhelm, Programmdirektor Kultur des Bayerischen Rundfunks, am Donnerstagabend. Bayern 2 gehe zudem noch mehr in den Dialog – im Radio, auf den Marktplätzen und in den Theatern, Literaturhäusern und Kultureinrichtungen in Bayern.
Alle Stärken von Bayern 2 blieben erhalten – Hörspiele, Lesungen und Rezensionen genauso wie Debattenbeiträge oder Essays, unterstrich der Sender, der immer wieder Kritik an seinen Reformplänen entgegengetreten war.
Zur Radio-Primetime morgens ab 6.00 Uhr soll es nun die neue dreistündige Sendung „Bayern 2 Die Welt am Morgen“ zu aktuellen politischen und kulturellen Themen geben. Stets um Viertel vor der vollen Stunde sei ein Kulturschwerpunkt geplant. Damit habe die Kultur früher als bisher ihren festen Platz bei Bayern 2. Vormittags folge als gesellschaftspolitisches Magazin „Bayern 2 Nah dran“ mit Schwerpunkten Wissen und Bildung, Generationen und Vielfalt. Neu sei unter anderem auch „Bayern 2 Stadt Land Leute“, gefolgt von der neu geschaffenen, Sendestrecke „Bayern 2 Kulturleben“.
Neben zahlreichen Podcasts und Digitalformaten sollen den Angaben zufolge Veranstaltungen und Partnerschaften mit Kultur und Wissenschaft ausgebaut werden, vom Heimatsound Festival in Oberammergau bis zum Erlanger Poetenfest, von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bis zur Langen Nacht der Wissenschaft in Nürnberg, Fürth und Erlangen. Über die nun beschlossenen Details der Neuausrichtung sei am Donnerstag der BR-Rundfunkrat abschließend informiert worden, hieß es. Er werde die Entwicklung begleiten, eine Evaluation des Programmschemas veranlassen und die Ergebnisse der Medienforschung zur Akzeptanz bei den Hörerinnen und Hörern diskutieren.
Eine der Sorgen bei der Neuausrichtung war, dass Sendungen wegfallen und die Qualität leiden könnte. Das hatte der ARD-Sender stets zurückgewiesen und argumentiert, dass man Ressourcen so umlenken wolle, dass Kultur mehr Leute erreiche.