2. Fußball-Bundesliga: Applaus nach 2:3-Ärger: Klose passt wie „Arsch auf Eimer“

Die Zahlen des Wochenendes sind negativ beim 1. FC Nürnberg: Zum bitteren 2:3 in Paderborn kommt ein finanzieller Jahresverlust von 1,4 Millionen Euro. Und trotzdem herrscht Aufbruchstimmung.

Am Tag nach der so bitteren und ärgerlichen Niederlage gab es trotzdem Applaus für Trainer Miroslav Klose und seine Verlierer von Paderborn. Das 2:3 durch ein Gegentor tief in der Nachspielzeit und noch dazu in Überzahl beim neuen Spitzenreiter SC Paderborn stoppte vorerst die Klettertour des 1. FC Nürnberg in der 2. Fußball-Bundesliga. 

Auf der Mitgliederversammlung am Samstag wurden Mannschaft und Trainer dennoch von den mehr als 1.100 Mitgliedern mit Beifall und Zuspruch empfangen. „Das tut einem gut, das gibt einem Power“, sagte Sportvorstand Joti Chatzialexiou dankbar in der Frankenhalle. 

55,4 Millionen Euro an Einnahmen

Es war immerhin ein komplettes Minus-Wochenende: Keine Punkte in der Liga – und dazu musste der erst im vergangenen Mai angetretene Finanzvorstand Stefan Heim in seinem Bericht ein negatives Jahresergebnis von 1,4 Millionen Euro verkünden. 

Den Erträgen des Vereins in Höhe von 55,4 Millionen Euro standen in der vergangenen Saison Ausgaben in Höhe von 56,8 Millionen Euro gegenüber. „Fakt ist: Wir sind sportlich nicht erfolgreich genug“, äußerte Heims Vorstandskollege Niels Rossow zur finanziellen Situation, die sich vor allem durch eine Rückkehr in die Bundesliga verbessern würde.

Sportvorstand Chatzialexiou, der im Sommer gemeinsam mit Neu-Coach Klose einen radikalen Kaderumbau vollzog und damit sportlich einen Richtungswechsel einschlug, äußerte auf der Mitgliederversammlung ehrgeizige Ziele: „Ich will mehr! Ich will mehr aus dieser Mannschaft herausholen! Meine Vision ist es, in den kommenden Jahren zu den Top 25 der Nation zu gehören.“ Er sprach von einem langen Weg zu einem nachhaltigen Erfolg. 

Klose fühlt sich am richtigen Fleck

Der soll mit Klose gelingen. Als der Weltmeister von 2014 von einem Mitglied auf die Bühne gebeten wurde, entzückte der 46-Jährige die Fans mit den Worten, wie gerne er „Club“-Trainer sei. „Ich habe das Gefühl, dass ich hier am richtigen Fleck. Es passt wie Arsch auf Eimer.“

Am Abend zuvor war Kloses Gefühlslage im Paderborner Stadion nach dem bitteren Ende des Auswärtsspiels weniger gut gewesen. „Ich muss das erstmal verdauen. Es ist bitter mit einem Mann mehr. Ich hätte einen Punkt unterschrieben“, sagte Klose. 

Der späte 2:3-Schlag von Paderborns Calvin Brackelmann nach einem Eckball in der sechsten Minute der Nachspielzeit war für Klose ein Ärgernis, das er nicht zum ersten Mal in dieser Saison mit seiner Mannschaft erlebte: „Wir zahlen einfach zu viel Lehrgeld.“ 

Bruno Soares und Stefanos Tzimas hatten die Partie zwischenzeitlich mit ihren Toren auf 2:1 für den „Club“ gestellt gehabt. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Dass du so im letzten Moment verlierst, ist extrem bitter. Ich denke, ein Unentschieden wäre gerecht gewesen“, sagte Spielmacher Julian Justvan. Nach zuvor fünf ungeschlagenen Spielen verlor Kloses Teams wieder. „Klar, die Serie ist gerissen. Aber jetzt heißt es, eine neue Serie aufzubauen“, sagte Justvan mit Blick auf das kommende Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf.

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