Am Meeresgrund liegen wichtige Teile unserer Infrastruktur. Datenleitungen, Pipelines oder Stromkabel können Ziel von Angriffen sein. Zum Schutz holt sich die Bundespolizei Unterstützung vom DLR.
Beim Schutz von kritischer Infrastruktur auf See kann sich die Bundespolizei künftig auch auf Wissen und Fähigkeiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stützen. Bundespolizei und DLR unterzeichneten dafür auf dem Einsatzschiff „BP84 Neustadt“ im Hafen von in Neustadt (Holstein) einen Kooperationsvertrag.
„Die Zusammenarbeit mit dem DLR eröffnet uns neue Möglichkeiten, moderne Technologie und wissenschaftliche Expertise in die Arbeit der Bundespolizei zu integrieren“, teilte der Präsident des Bundespolizeipräsidiums, Dieter Romann, mit.
So steht den Bundespolizisten künftig das autonome Unterwasserfahrzeug „Seekatze“ zur Verfügung, das etwa Beschädigungen an Pipelines und Datenkabeln oder verlorene Ladung aufspüren kann. Das 3,5 Meter lange Tauchboot kann in bis zu 600 Metern Tiefe operieren und mit Hilfe von Sonar Bilder anfertigen. Außerdem kann ein ferngesteuerter Tauchroboter für Unterwasseraufnahmen eingesetzt werden.
Die Vorstandsvorsitzende des DLR, Anke Kaysser-Pyzalla, verwies auf die bereits seit Jahren laufende Zusammenarbeit mit der Bundespolizei. „Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns den gezielten und konsequenten Austausch und Transfer von Wissen und Erfahrungen sowie von Innovationen und Technologien.“
Das DLR mit Sitz in Köln und Einrichtungen in vielen deutschen Städten entwickelt nach eigenen Angaben Technologien für Luft- und Raumfahrt, Energie und Verkehr sowie Sicherheits- und Verteidigungsforschung. Die Bundespolizei überwacht mit den drei Bundespolizeiinspektionen See unter anderem die fast 890 Kilometer lange Seegrenze, die zugleich Schengen-Außengrenze ist.