Für viele kleinere Museen ist eine sogenannte Provenienzforschung zu kostspielig. Damit vier Sammlungen jetzt auf NS-Raubgut untersucht werden können, wird eine fünfstellige Euro-Summe aufgebracht.
Vier kleine und mittelgroße rheinland-pfälzische Museumssammlungen werden auf NS-Raubgut überprüft. Wie der Museumsverband Rheinland-Pfalz mitteilte, werden das Roentgen-Museum Neuwied, das Stadtmuseum Bad Dürkheim, das Eifelmuseum Mayen und das Erkenbert-Museum Frankenthal (Pfalz) auf verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter untersucht.
Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste über einen Zeitraum von sechs Monaten mit der maximalen Fördersumme von 40.000 Euro finanziert. Koordiniert und durchgeführt wird es vom Museumsverband Rheinland-Pfalz. Auch eine Koordinierungsstelle des Kulturministeriums steht dafür zur Verfügung. Den Museen sollen somit keine Kosten entstehen.
„Die Beschäftigung mit historischem Unrecht ist wichtiger denn je“, sagte Alexander Schubert, Vorsitzender des Museumsverbands Rheinland-Pfalz. „Für die meisten kleinen und mittelgroßen Museen in Rheinland-Pfalz ist die notwendige Provenienzforschung nicht ohne finanzielle und personelle Unterstützung leistbar. Dank der Förderung können wir nun vier exemplarischen Einrichtungen entsprechende Unterstützung zukommen lassen.“
Den sogenannten Erstcheck soll die Provenienzforscherin Katja Terlau aus Köln durchführen. Nach Abschluss der Prüfung sollen die Museen einen detaillierten Forschungsbericht erhalten, der ihnen als Grundlage für ihre weitere Arbeit dient. Nach Angaben des Museumsverbands liegt bei allen Museen ein Verdacht auf NS-Raubgut vor.