Eine Gruppe protestiert gegen Leerstand in Frankfurt und besetzt ein Uni-Gebäude. Am Abend hat sie es wieder verlassen. Die Uni will nun ein Gespräch vermitteln.
Aktivisten und Aktivistinnen haben die Besetzung einer ehemaligen Bibliothek der Frankfurter Goethe-Universität aus Protest gegen Leerstand beendet. Die Gruppe habe das Gebäude am Sonntagabend friedlich verlassen, teilte die Polizei mit. Schäden konnten zunächst nicht festgestellt werden. In der Nacht werde das Gebäude noch durch die Polizei gesichert.
Gruppe forderte Gespräch mit Uni-Präsidium
Die Gruppe mit dem Namen „Kollektiv UFo“ hatte nach Angaben der Universität ein Gespräch mit dem Uni-Präsidium über die Zukunft des Gebäudes und über das umliegende Gelände, den geplante Kulturcampus, gefordert. Die Universität sah sich jedoch als falscher Ansprechpartner, da es sich ihr zufolge um Projekte der Stadt und des Landes handelt.
Der Gruppe war demnach trotzdem ein Gespräch angeboten und zudem erlaubt worden, bis Sonntagabend, 21 Uhr, in dem Gebäude zu bleiben. Gespräche seien erst möglich, wenn die Gruppe das Gebäude verlasse, teilte die Universität vor dem Ende der Besetzung mit.
Uni will Gespräch vermitteln
Nach Ende der Besetzung bedankte sich die Universität in einer auf ihrer Website veröffentlichten E-Mail bei der Gruppe für das friedliche Verlassen des Gebäudes. Man habe daher keinen Strafantrag gestellt. Die Personalien derjenigen, die im Gebäude gewesen seien, seien nicht festgestellt worden. Dies bestätigte die Polizei auf Nachfrage.
In der E-Mail-Wechsel heißt es weiter: „Wir werden am morgigen Montag die Anbahnung eines Gespräches zwischen Ihnen und dem Land Hessen als Eigentümer der ehemaligen Kunstbibliothek sowie der Stadt Frankfurt als künftiger Eigentümerin fortsetzen.“ Mit der Vermittlung des Gespräches wolle man dazu beitragen, eine schnelle Übergabe der Liegenschaften durch das Land an die Stadt zu erreichen. Dies liege auch im Interesse der Universität.
Laut Universität drangen etwa 15 Menschen in das Gebäude ein, einige hätten es zwischenzeitlich verlassen. 2023 war die ehemalige Dondorf-Druckerei in Frankfurt zweimal besetzt worden – ein Protest gegen einen geplanten Abriss.