Landtag: Razzia und Verfahren gegen Archäologen im Ausschuss

Zwei unterschiedliche Themen, die die Gemüter erhitzt haben – die Razzia bei einem rechtsextremen Event und mögliche Fälschungen bei archäologischen Funden sind Themen in einem Landtagsausschuss.

Auf dem Programm des Innenausschusses des rheinland-pfälzischen Landtages stehen heute (ab 10.00 Uhr) gleich zwei Themen, die in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt haben. 

Es geht zum einen um die Razzia bei einer mutmaßlich rechtsextremen Kampfsportveranstaltung in der Fassfabrik in Hachenburg Anfang Oktober – die Durchsuchung hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Laut Innenministerium war die Kampfsportveranstaltung von einem regionalen Ableger der als rechtsextrem eingestuften Kleinstpartei III. Weg organisiert worden. Es kamen Teilnehmer aus ganz Deutschland und den Niederlanden.

Generell galt der Ort in Hachenburg als Treffpunkt der rechten Szene. Erst vor wenigen Tagen hatte die Stadt dann verkündet, dass der Besitzer der Fassfabrik gewechselt habe – und der Käufer habe zur Bedingung gemacht, dass der vorherige Eigentümer dem bisherigen Mieter kündige. Damit soll der Treffpunkt für die rechte Szene verschwinden. 

Beschäftigen wird sich der Innenausschuss am Dienstag außerdem mit dem Fall eines Mitarbeiters der Generaldirektion Kulturelles Erbe, der möglicherweise bewusst und über Jahre hinweg archäologische Funde manipuliert haben soll. 

Nach früheren Angaben von Innen-Staatssekretärin Simone Schneider (SPD) sowie der Generaldirektorin des Kulturellen Erbes, Heike Otto, sollen mindestens 21 gefundene Schädel oder Schädelfragmente Überprüfungen zufolge falsch datiert worden sein. Gegen den Landesbeamten läuft ein Disziplinarverfahren, ihm droht das Ende des Beamtenverhältnisses.

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