Opernpremiere: Richard Strauss in der Semperoper: Beifall für „Intermezzo“

100 Jahre nach der Uraufführung der Oper „Intermezzo“ von Richard Strauss in Dresden würdigt die Semperoper den Komponisten mit einer Neuinszenierung. Auch Mitglieder der Familie Strauss reisen an.

100 Jahre alt und quicklebendig: Die Semperoper hat ihren „Hausgott“ Richard Strauss mit einer Neuinszenierung der Oper „Intermezzo“ gewürdigt und dafür vom Publikum viel Beifall erhalten. Das Werk hatte am 4. November 1924 in Dresden seine Uraufführung und erlebte zum Jubiläum nun eine Neuauflage. Zur Premiere reisten auch Mitglieder der Familie Strauss an. Das Werk trägt stark autobiografische Züge und thematisiert einen Ehekonflikt des Ehepaares Strauss.

Regisseur Axel Ranisch ließ den Komponisten uns seine Frau gleich doppelt auftreten – Theater im Theater. Der Plot: Richard Strauss besucht mit seiner Frau Pauline 1924 die Uraufführung von „Intermezzo“, das Ehepaar ist in einem Filmeinspieler auf einer Leinwand zu sehen. Pauline gerät zunehmend in Rage, als sie das Treiben auf der richtigen Bühne sieht und mitbekommt, dass ihr Mann seine eigene Ehe als Musiktheater inszeniert hat. In Videoclips tauchen während der sinfonischen Zwischenspiele der Oper auch andere Figuren aus dem Schaffen von Strauss auf, darunter Elektra, Salome und Arabella. 

Strauss brachte neun seiner 15 Opern in Dresden zur Uraufführung

Richard Strauss (1864-1949) pflegte zur Dresdner Oper und zur damaligen Hofkapelle ein enges Verhältnis. Unter den Generalmusikdirektoren Ernst von Schuch, Fritz Busch und Karl Böhm wurden hier neun seiner 15 Opern uraufgeführt, darunter „Salome“, „Elektra“ und „Der Rosenkavalier“. Strauss nannte Dresden ein „Dorado für Uraufführungen“. Der Komponist widmete dem Orchester auch seine „Alpensinfonie“. Bis heute genießt die Staatskapelle Dresden international einen Ruf als „Strauss-Orchester“.

Den bewies das Orchester bei der Premiere erneut. Die musikalische Leitung hatte der Österreicher Patrick Hahn, der damit sein Semperoper-Debüt gab und auch als Pianist zu erleben war. Denn Hahn begleitete zu Beginn der Aufführung das Strauss-Lied „Cäcilie“. Das Regieteam um Ranisch hatte damit deutlich machen wollen, dass Strauss‘ Ehefrau Pauline als Sängerin auch eine bekannte Künstlerin ihrer Zeit war. Im „Intermezzo“ Jahrgang 2024 interpretieren Maria Bengtsson und Christoph Pohl die Partien der beiden Ehepartner. Viel Applaus gab es auch für Ute Selbig in der Rolle der Kammerzofe Anna.

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