Reisewarnung aus Berlin: Auswärtiges Amt warnt: Iran könnte deutsche Staatsbürger als Geiseln nehmen

Nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd ist die Beziehung zwischen Deutschland und dem Iran angespannt. Wer kann, sollte das Land schnell verlassen.

Die Bundesregierung ruft Deutsche im Iran auf, das Land zu verlassen und warnt generell vor Einreisen. „Wir haben an dem Fall Jamshid Sharmahd gesehen, dass der Iran deutsche Staatsbürger als Geiseln nimmt“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer, am Freitag in Berlin. Dieses Schicksal wolle man anderen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern ersparen. Deshalb wiederhole das Auswärtige Amt seine Reisewarnungen. Es gebe zudem eine kleine Anzahl von Deutschen in iranischer Haft, um die man sich kümmere und um deren Freilassung man sich unablässig bemühe.

Für deutsche Staatsangehörige bestehe die „konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen“ und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden. Besonders gefährdet seien Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft, heißt es auf der Seite des Auswärtigen Amtes.Iran HIngerichteter 19.10

Vor der Ausreise sollten sich Reisende bei ihren Fluglinien informieren, ob die Flüge wirklich stattfinden. „Längere Schließungen des iranischen Luftraums, der Flughäfen und der Landgrenzen sowie weitere Streichungen von Flugverbindungen können nicht ausgeschlossen werden“, warnt das Auswärtige Amt weiter. Auch die Ausreise über den Landweg sei möglich, jedoch gelte auch hier: Nicht jeder Grenzübergang ist geöffnet.

Deutsch-iranische Beziehungen wegen Hinrichtung angespannt

Nach der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Sharmahd am Montag hatte das Auswärtige Amt am Donnerstag die Schließung der drei iranischen Generalkonsulate in Deutschland angeordnet. Dies werde einige Wochen der Abwicklung in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher. Die iranische Botschaft bleibe offen, so dass konsularische Angelegenheiten darüber möglich seien. Über mögliche iranische Gegenmaßnahmen könne er nichts sagen.

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi bezeichnete die Schließung am Freitag auf der Plattform X als Sanktion gegen die in Deutschland lebenden Iraner. Die iranische Opposition in Deutschland hatte die Schließung dagegen begrüßt. Dem iranischen Regime wird vorgeworfen, in europäischen Ländern und auch der Bundesrepublik gegen iranische Oppositionelle vorzugehen.

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