Flughafen: Lärmniveau am Flughafen Leipzig/Halle nachts leicht gesunken

Trotz sinkender Frachtraten bleibt der Fluglärm am Leipziger Flughafen ein heiß diskutiertes Thema. Einige Bürger gehen dabei besonders kreativ vor – mit selbst gebauten Überwachungsanlagen.

Der nächtliche Fluglärm am Flughafen Leipzig/Halle ist nach Angaben der Fluglärmkommission (FLK) etwas geringer ausgefallen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund hierfür seien weniger Flugbewegungen im Frachtverkehr, teilte der Fluglärmschutzbeauftragte (FLSB) Jörg Puchmüller mit. Der Flughafen Leipzig/Halle meldete aber einen weiteren Anstieg der Passagierzahlen bei einem leichten Rückgang des Frachtverkehrs im Vergleich zum Vorjahr.

Neue FLK-Mitglieder

Am Mittwoch trafen sich die Mitglieder der Fluglärmkommission (FLK) zu ihrer Herbstsitzung in Schkeuditz. Erstmals nahmen auch Vertreter der vom Verkehrsministerium neu berufenen Mitgliedergemeinden Krostitz und Jesewitz teil.

Puchmüller präsentierte zudem die Messdaten aus Delitzsch und Eilenburg, wo Kommunen und Bürgerinitiativen entsprechende Untersuchungen angefordert hatten. An beiden Standorten wurden die Grenzwerte für passiven Schallschutz unterschritten.

Einige Beschwerden verzerren das Bild der Lärmbelastung  

Demnach hat sich die Beschwerdesituation mit Blick auf die Anzahl der Anwohner, die sich über den Fluglärm beklagen, nicht wesentlich verändert. Puchmüller zufolge gab es zwei Kläger, die automatisiert hunderte Einzelbeschwerden eingereicht haben. Ein Mann soll demnach eine eigene Überwachungsanlage gebaut haben, die bei Überschreiten eines bestimmten Lärmpegels automatisch eine Beschwerdemail versendet. Solche Fälle könnten zu einem verzerrten Bild der Situation führen, sagte Puchmüller.

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) präsentierte das Ergebnis der jüngsten FLK-Prüfung. Geprüft wurde, ob das Abflugverfahren von der Südbahn in Richtung Norden bei Ostbetrieb weiter nach Osten verschoben werden kann, um den Korridor zwischen Krostitz und Delitzsch zu entlasten, ohne zusätzliche Belastungen am Boden zu erzeugen. Von Vertretern des Landkreises Nordsachsen sowie der Gemeinden Krostitz und Jesewitz kam Kritik. Die FLK forderte daraufhin die DFS auf, ergänzende Untersuchungen vorzulegen.

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