Die Tarifrunde geht langsam in die heiße Phase. Die IG Metall zeigt mit Warnstreiks Flagge. Der Knackpunkt bleibt die Entgeltfrage.
Begleitet von Warnstreiks sind in Böblingen die Tarifgespräche in der Metall– und Elektroindustrie im Südwesten fortgesetzt worden. IG-Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch forderte vor dem Start der Gespräche die Vorlage eines verbesserten Angebots. Die bisherige Offerte gleiche nicht einmal die Inflation aus. „Wir wollen eine schnelle Lösung am Verhandlungstisch.“ Nach Ablauf der Friedenspflicht beteiligten sich bis Donnerstag insgesamt 30.000 Metaller an Warnstreiks im Land, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen.
Der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Harald Marquardt verurteilte das „Säbelrasseln vor den Werkstoren“. Die Warnstreiks seien völlig unangemessen. Die Arbeitgeber erwarteten nun, dass die Gewerkschaft in der dritten Gesprächsrunde einen großen Schritt auf sie zukomme.
Die Positionen von Gewerkschaft und Arbeitgebern lagen nach der zweiten Verhandlungsrunde noch weit auseinander. Die IG Metall fordert bundesweit für die 3,9 Millionen Beschäftigten sieben Prozent mehr Geld mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber bieten bei einer Laufzeit von 27 Monaten zwei Steigerungen von 1,7 und 1,9 Prozent an, wobei die erste Stufe erst im Juli 2025 greifen soll.
In den Gesprächen wird geschaut, wo eine Annäherung möglich scheint. Wenn sich ein Pilotbezirk herauskristallisiert, wird dort stellvertretend zu Ende verhandelt. In den regional gefassten Flächentarifverträgen der Metall- und Elektroindustrie sind gleich mehrere Schlüsselbranchen der deutschen Industrie versammelt, darunter der Maschinenbau und große Teile der Autoindustrie.