Die Friedenspflicht in der Metall- und Elektroindustrie endet und es folgen prompt Warnstreiks. Auch Beschäftigte in Thüringer Betrieben folgen dem Gewerkschaftsaufruf nach ergebnislosen Tarifrunden.
Auch in Thüringen ruft die Gewerkschaft IG Metall in der aktuellen Tarifrunde zu Warnstreiks auf. Mitarbeiter in fünf verschiedenen Betrieben in Erfurt, Gera, Eisenach, Rudolstadt und Saalfeld beteiligten sich, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Bei den Tarifverhandlungen geht es um 20.000 von insgesamt 80.000 Beschäftigten der Branche in Thüringen. Viele andere Arbeitgeber orientieren sich bei Firmentarifverträgen jedoch an dem Abschluss zwischen den Arbeitgebern und der IG Metall.
Bislang wurde bei den Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag keine Einigung erzielt. Thüringens Arbeitgeber hatten in der zweiten Tarifrunde Einkommensverbesserungen von 1,7 und 1,9 Prozent in zwei Stufen angeboten. Aus Sicht der IG Metall ist das zu wenig. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem Einkommensverbesserungen von sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Enttäuschung über das Angebot provoziere die Warnstreiks, heißt es bei der Gewerkschaft.
Arbeitgeber: Abschluss muss für alle tarifgebundenen Betriebe tragbar sein
„Die wirtschaftliche Lage ist im Moment angespannt. Wir haben bei der zweiten Verhandlung ein Angebot vorgelegt, das aus unserer Sicht in Anbetracht dieser Situation möglich ist“, sagte eine Sprecherin des Verbandes der Metall– und Elektroindustrie. Zugleich sei die Lage der etwa 50 Thüringer Firmen mit Tarifbindung sehr unterschiedlich. So gebe es Unternehmen, die deutlich schlechter da stünden als andere. Der Abschluss müsse aber für alle Betriebe tragbar sein.
Am 5. November ist ein neuer Verhandlungstermin in Jena anberaumt. Die IG Metall kündigte bereits an, dass weitere Warnstreiks bis dahin folgen sollen.