Gemüse: Durchwachsene Kürbisernte in Deutschland

Der Kürbis hat in den vergangenen Jahren in Deutschland stark an Popularität gewonnen. Drei Viertel der Anbaufläche entfällt auf vier Bundesländer.

Die Kürbisernte in Deutschland dürfte durchwachsen ausfallen. „Die diesjährigen Wetterkapriolen, mit den Überschwemmungen und langanhaltenden feuchten Bedingungen, zeigen ihre Auswirkungen auch im Kürbisanbau“, sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken. Große substanzielle Schäden blieben aber wohl aus. 

Noch liegen keine Zahlen vor, dementsprechend ist auch eine Vorhersage der Preise für Verbraucher schwierig. Die Bedingungen sprechen aber gegen eine gute Ernte. Hintergrund ist unter anderem, dass hohe Feuchtigkeit die Wahrscheinlichkeit von Krankheiten an den Kürbissen erhöht. Allerdings heißt es beim Zentralverband Gartenbau, dass die Situation in den einzelnen Regionen Deutschlands sehr unterschiedlich sei.

Nordrhein-Westfalen zumindest liegt wohl im Trend. Das Land hat – knapp hinter Bayern – die zweitgrößte Kürbisanbaufläche Deutschlands und seine Landwirtschaftskammer teilte jüngst mit, dass die Verluste durch Fäulnis in diesem Jahr höher als sonst ausfielen. Vom bayerischen Bauernverband gibt es aktuell noch keine Prognose. Auch hier verweist man aber auf starke Regenfälle und anhaltende Nässe.

Anbauflächen mehr als verdoppelt

In Baden-Württemberg – hinter Rheinland-Pfalz die Nummer vier der deutschen Kürbisanbauländer – war man Anfang September noch optimistisch. Das Angebot an Kürbissen falle mindestens zufriedenstellend aus, hieß es damals vom dortigen Landwirtschaftsministerium. Aktuelle Zahlen gibt es aber auch hier nicht. 

Die vier Länder Bayern, NRW, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg umfassen, Stand 2023, rund ein Viertel der deutschen Kürbisanbaufläche, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Die hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt und betrug zuletzt gut 5.200 Hektar. Eine weitere Ausweitung der Fläche erwartet man beim deutschen Bauernverband aber nicht.

Der Großteil des in Deutschland verkauften Kürbisses stammt aus heimischer Produktion. Laut Bauernverband werden nur etwa 10 Prozent importiert – aus Spanien, den Niederlanden oder Südafrika. Neben seiner Verwendung als Nahrungsmittel ist der Kürbis auch als Dekoration beliebt, etwa an Halloween. Das Fest, das in Deutschland an Beliebtheit gewonnen hat, findet am 31. Oktober statt.

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