Polizeigewerkschaft: GdP: Abbruchquote beim Nachwuchs bei über 20 Prozent

Mehr als ein Fünftel der Menschen, die eine Ausbildung bei der Polizei beginnen, brechen sie auch wieder ab. Die GdP macht daher Vorschläge, wie Auszubildende gehalten werden könnten.

Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei (GdP) brechen mehr als 20 Prozent der Auszubildenden eine begonnene Ausbildung bei der Polizei in Schleswig-Holstein ab. Diese steigende Abbrecherquote sei ein bundesweites Phänomen, so eine Sprecherin der Gewerkschaft. Die Ursachen dafür seien nicht nur Leistungsdefizite oder gesundheitliche Faktoren, sondern oft auch die Erkenntnis, etwas anderes machen zu wollen.

Um diesem Phänomen entgegenzutreten, machte die Gewerkschaft einige Vorschläge: So könnten neben finanziellen Aspekten etwa auch die Möglichkeit, einen Führerschein in der Ausbildung zu machen, die Nutzung von Homeoffice, die Reduzierung von Arbeitszeiten und Verbeamtungsmöglichkeiten für tarifbeschäftigte Angestellte, mehr Menschen zur Polizei bringen.

Den Angaben zufolge sank die Anzahl der Bewerber im nördlichsten Bundesland in den letzten drei Jahren von 3700 auf 2400 Menschen pro Jahr. Dafür steige aber die Qualität der Bewerbenden, denn fast alle würden den ersten Prüfungsteil, bestehend aus Sport-, Deutsch- und IQ-Test, bestehen.

Doch auch die Einstellungsplanungen in der Landespolizei gingen von etwa 400 im Jahr 2023 auf 200 bis 250 bis zum Ende des Jahrzehnts zurück. Dies entspreche den jährlichen Entwicklungen der Pensionierungen, die von etwa 320 im Jahr 2024 auf 140 im Jahr 2030 sänken. Insgesamt fehlen laut GdP jedoch mehr als 500 zusätzliche Stellen in Schleswig-Holstein.

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