Er sperrte einen 83-Jährigen in dessen Laube ein und misshandelte ihn. Bei der Urteilsverkündung bedrohte der Angeklagte die Richterin mit dem Tod. Nun muss er jahrelang ins Gefängnis.
Weil er einen 83-Jährigen zwei Tage in seiner Gartenparzelle in Bremen festgehalten und misshandelt hat, muss ein 23-Jähriger für acht Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Bremen verurteilte den Mann am Mittwoch wegen erpresserischen Menschenraubs, gefährlicher Körperverletzung und schweren Raubes, wie ein Sprecher sagte. Der Angeklagte hatte im Mai 2023 den Senior mit einem Messer bedroht und ihn gefesselt in einen Toilettenraum der Laube gesperrt. Den jaulenden Hund des Opfers erschlug er mit einem Stein. Am nächsten Tag drohte er damit, auch den Mann zu töten, verletzte ihn mit dem Messer, schlug und trat ihn. Nach zwei Tagen ließ er den Senior frei, der junge Mann floh mit dessen Motorroller, Bankkarte, Handy sowie Bargeld.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine zehnjährige Freiheitsstrafe gefordert, die Verteidigung sechs Jahre Haft mit Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Die Vorsitzende Richterin sagte dagegen, der Drogenkonsum des Angeklagten stehe in keinem Zusammenhang mit den Taten. Als Motiv nannte sie das Gefühl, Macht über einen Menschen ausüben zu können. Zudem habe er sich bereichern wollen.
Während der Urteilsverkündung bedrohte der Angeklagte die Vorsitzende Richterin und den Anwalt des Opfers mit dem Tode. Nach Angaben des Sprechers sagte er zur Richterin, wenn er aus dem Gefängnis komme, schneide er ihr den Kopf ab. Während der rund einstündigen Urteilsbegründung habe er ohne Unterlass fast alle Prozessbeteiligten massiv beleidigt. Es wird angenommen, dass die Staatsanwaltschaft ein neues Verfahren wegen Beleidigung und Bedrohung gegen den Verurteilten einleiten werde, wie der Sprecher weiter mitteilte.