Verkehrswende: Abschaff-Prämie für Autos: Marburg will Angebot erweitern

Mit einer Prämie möchte Marburg die Zahl der Autos in der Innenstadt reduzieren. 50 Fahrzeughalter haben von dem Angebot Gebrauch gemacht. Jetzt will die Stadt es erweitern.

Aufs Auto verzichten und dafür eine Umweltprämie erhalten: Im osthessischen Marburg sind im Rahmen dieser Initiative 50 Fahrzeuge abgemeldet worden. Nun möchte die Stadt das Angebot ausbauen. „Die Stadt Marburg ist positiv überrascht, wie gut das Anreizprogramm von Anfang an angenommen wurde“, teilte eine Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. 

Der Fördertopf für 50 Teilnehmende sei bereits nach rund einem Monat ausgeschöpft gewesen. Zehn weitere Anfragen hätten vorgelegen. Die Nachfrage und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger sei weiterhin groß. „Daher arbeitet die Stadt aktuell daran, das Programm zu erweitern“, erklärte sie. 

Anschließend gelte es die Erfahrungen auszuwerten und zu entscheiden, wie es weitergehe. „Dies wird voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres sein.“ Dass das Programm so gut angenommen werde, zeige, dass solch eine Prämie einen Anreiz oder einen letzten Anstoß bieten könne, das Auto abzumelden – „insbesondere, wenn die Personen aus unterschiedlichen Gründen bereits darüber nachgedacht haben, das Auto abzumelden“, erläuterte die Sprecherin.

Stadt soll bis 2030 klimaneutral werden

Die Stadt hatte das Programm Mitte Juni gestartet. Einwohnerinnen und Einwohner, die für ein Jahr ihr privates Auto abmelden oder abschaffen, erhalten eine Prämie im Wert von 1.250 Euro – egal, ob es um den Erst-, Zweit- oder Drittwagen geht. 

Die Prämie soll ein Baustein sein, damit die Stadt möglichst bis 2030 klimaneutral wird. Bei einem Bürgerentscheid hatten die Marburger Wahlberechtigten allerdings eines der Kernziele des Verkehrskonzeptes „MoVe 35“, den Autoverkehr in der Stadt bis 2035 zu halbieren, mehrheitlich abgelehnt. 

Auch Frankfurt will seiner Bürgerinnen und Bürger mit einem Anreiz zur Autoabmeldung bewegen. Die Stadt lockt seit Anfang Juli mit einem Deutschlandticket für ein Jahr. Bis Ende August gingen nach Angaben des Mobilitätsdezernats mehr als 100 Anträge ein. 

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