Francis Ford Coppolas „Megalopolis“: Wird sein Herzensprojekt zum „Megaflopolis“?

„Megalopolis“ sollte Francis Ford Coppolas Opus Magnum werden. An den Kinokassen in Nordamerika wusste davon aber offenbar niemand.

Nur wenige Tage nach dem weltweiten Release von Francis Ford Coppolas (85) „Megalopolis“ droht das Herzensprojekt des Altmeisters zum „Megaflopolis“ zu verkommen. Zumindest die ersten Zahlen aus Nordamerika verheißen nichts Gutes für den teuren Science-Fiction-Film, dessen Budget von 120 Millionen US-Dollar Coppola komplett aus eigener Tasche gezahlt haben soll. Wie die „Los Angeles Times“ berichtet, sammelte der Film mit Adam Driver (40) in der Hauptrolle am Startwochenende in den USA sowie Kanada lediglich vier Millionen Dollar an den Kinokassen.

Zum Vergleich: Der Pixar-Streifen „Alles steht Kopf 2“ fuhr an seinem Startwochenende in diesem Jahr rund 154 Millionen US-Dollar ein, bei „Deadpool & Wolverine“ waren es gar knapp 211 Millionen US-Dollar. Laut Branchenseite „IMDb“ belegt der Film mit Ryan Reynold (47) und Hugh Jackman (55) damit Platz sechs in der ewigen Bestenliste, die seit 2019 von „Avengers: Endgame“ (etwa 357 Millionen US-Dollar) angeführt wird.

Statt „Megalopolis“ konnte laut des Berichts ein animierter Roboter an seinem Startwochenende überzeugen. Der zeitgleich gestartete „The Wild Robot“ fuhr ersten Hochrechnungen zufolge demnach 35 Millionen auf dem heimischen Kinomarkt ein und habe damit die im Vorfeld geschätzten Zahlen deutlich übertroffen.

Fast 50 Jahre lang in der Mache

„Megalopolis“ spielt in einer heruntergekommenen Zukunftsmetropole namens New Rome. Der Architekt Cäsar Catilina (Driver) hegt den Wunsch, die Stadt zurück zu altem Glanz zu verhelfen. Damit macht er sich jedoch Bürgermeister Franklyn Cicero (Giancarlo Esposito, 66) zum Gegenspieler, der um Machterhalt und Fortbestand der alten Eliten kämpft, auch wenn er damit das Schicksal seiner Stadt besiegeln würde. Zwischen den beiden Männern steht die schöne Julia (Nathalie Emmanuel, 35) – Tochter des Bürgermeisters und Geliebte des Visionärs.

Seinen Wunsch, den Fall von Rom in ein Sci-Fi-Setting zu packen, hegte Coppola seit unglaublichen 47 Jahren. Im Jahr 1977 hatte er erstmals über diese Idee gesprochen, Ende der 80er Jahre soll er sogar schon konkret Dreharbeiten geplant haben. Der Startschuss der Dreharbeiten fiel schließlich im Jahr 2022. „Megalopolis“ als Herzensangelegenheit von Coppola zu bezeichnen, grenzt folglich an Untertreibung. Um den Film zu finanzieren, soll er 120 Millionen US-Dollar seines eigenen Vermögens beigesteuert haben. Dafür sei er 2021 gar bereit gewesen, ein Teil seines Weinguts in Kalifornien zu verkaufen.

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