„Kanzlei Liebling Kreuzberg“: Welche Verbindung gibt es zum Original?

Mit „Kanzlei Liebling Kreuzberg“ kehrt die Kultserie „Liebling Kreuzberg“ als Spielfilm zurück. Welche Verbindung gibt es zum Original?

Das lässt die Fanherzen der Berliner Kultserie „Liebling Kreuzberg“ (1986-1998) höherschlagen: Mit „Kanzlei Liebling Kreuzberg“ kehrt das Format am heutigen Freitag (27. September) um 20:15 Uhr als Spielfilm im Ersten zurück.

Knüpft der Film an die Kultserie an?

„Kanzlei Liebling Kreuzberg“ nimmt Bezug auf den Serienklassiker, indem die beiden Frauen, die nun im Mittelpunkt stehen, eine persönliche Verbindung zu Robert Liebling haben. Robert Liebling wurde 13 Jahre lang von dem beliebten Schauspieler Manfred Krug (1937-2016) verkörpert – sein Gesicht war das Gesicht der Anwaltsserie.

Die beiden ungleichen neuen Protagonistinnen sind Uniabsolventin Lisa Liebling (Luise von Finckh, 30) und die promovierte Juristin Dr. Talia Jahnka (Gabriela Maria Schmeide, 59). Jahnka hat die Kanzlei vor Jahren von Robert Liebling übernommen und sie wirtschaftlich erfolgreich gemacht. Doch nun will Lieblings idealistische Enkelin Lisa dort weitermachen, wo ihr Großvater aufgehört hat…

Soweit die zwischenmenschlichen Voraussetzungen im hippen Kreuzberg. Vor diesem Hintergrund erzählen Drehbuchautor Andrej Sorin und Regisseurin Franziska Margarete Hoenisch Anwaltsfälle rund um die Themen Gleichstellung, Gerechtigkeit und Menschlichkeit.

Über die großen Fußstapfen, in die Luise von Finckh mit dieser Rolle tritt, sagte die Berliner Schauspielerin dem Sender: „Mir war zum Zeitpunkt meiner Zusage nicht bewusst, welches riesige Erbe ich da antrete. Das ist mir beim Dreh selbst und den vielen Fragen meiner Kolleginnen und Kollegen bewusst geworden. Ich fühle mich vor allem geehrt und bin sehr dankbar, dass ich in die Fußstapfen dieses großen Künstlers und Aktivisten treten darf.“ Und sie fügte hinzu: „Natürlich hoffe ich, dass sich die Zuschauerinnen und Zuschauer über einen zweiten Liebling – einen Liebling des 21. Jahrhunderts – freuen werden.“

Wie erfolgreich war die Kultserie?

Die Originalserie spielte in einem damals urberlinerischen Kiez und war nicht nur beim Publikum beliebt, sondern auch bei Preisverleihungen erfolgreich. 1989 wurde eine Episode mit dem „DAV-Pressepreis Fernsehen“ des Deutschen Anwaltvereins ausgezeichnet.

Heinz Schirk (1931-2020), Regisseur der ersten Folgen, Ideengeber Jurek Becker (1937-1997) und Hauptdarsteller Manfred Krug erhielten 1987 für die dritte Episode „Der Beschützer“ den renommierten Adolf-Grimme-Preis mit Gold. 1988 gab es für die gesamte Serie den Adolf-Grimme-Preis mit Silber. Und der Berliner Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf (1934-2007) wurde 1995 für die vierte Staffel mit dem Adolf-Grimme-Preis mit Bronze prämiert.

Im Jahr 1990 setzte das Format sich zum Abschluss auch beim Bayerischen Fernsehpreis durch.

Personelle Highlights in der Spielfilmfortsetzung

Roswitha Schreiner (59) war schon bei „Liebling Kreuzberg“ dabei und kehrt nach mehr als 30 Jahren als Roberts Tochter Sarah Liebling im Spielfilm-Revival zurück. „Ich habe die Idee, ‚Liebling Kreuzberg‘ wieder aufleben zu lassen, als kleine Hommage an Manfred Krug empfunden, so wie sie aufgebaut ist. All die Nostalgie hat mich spontan positiv überrascht. Ich hoffe, das Publikum sieht das ebenso und lässt sich genauso begeistern“, schwärmt sie. Zum Unterschied zwischen Serie und Film verrät sie nicht viel, orakelt dann aber doch ein wenig: „Ich war sehr erfreut, was dem Autor und der Redaktion so alles eingefallen ist, damit der ‚Liebling Kreuzberg‘-Zuschauer von damals auch heute auf seine Kosten kommt.“

Ebenfalls mit von der Partie ist der Schauspieler und diesjährige Dschungelcamp-Teilnehmer Winfried Glatzeder (79). Er ist in einer Nebenrolle als aus der Zeit gefallener Mandant zu sehen. Glatzeder war wie Manfred Krug einer der bekanntesten Stars des DDR-Kinos in den 1970er Jahren.

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