Prozess in Darmstadt: Drei Männer wegen Sprengung eines Geldautomaten verurteilt

Drei junge Männer müssen ins Gefängnis, weil sie einen Geldautomaten gesprengt hatten. Das Gericht glaubt ihrem Geständnis aber nicht alles.

Wegen der Sprengung eines Geldautomaten hat das Landgericht Darmstadt drei junge Männer zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Die 19, 21 und 25 Jahre alten Angeklagten hatten gestanden, am 7. November 2023 an der Sprengung eines Automaten im südhessischen Pfungstadt beteiligt gewesen zu sein. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 25-Jährige wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der 21-Jährige wurde nach Jugendstrafrecht zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. In den vier Jahren und neun Monaten für den 19-Jährigen ist auch eine Verurteilung wegen einer versuchten Automatensprengung in Bensheim vom 5. November 2023 einbezogen. Der 19-Jährige, dessen Strafe eine Jugendstrafe ist, hatte die Tat in Bensheim gestanden, Geodaten seines Handys hatten ihn verraten.

Die Angeklagten mit niederländischer Nationalität hatten in ihren Geständnissen noch einen vierten Mittäter benannt, der soll den Sprengstoff auf dem Automaten befestigt und gezündet haben. Das glaubte die Kammer jedoch nicht, weil in einem Tatvideo nur drei Männer zu sehen waren, im Auto wenig Platz war und der vierte Mann erst erwähnt wurde, als die Kammer fragte, wer für den Sprengsatz zuständig gewesen sei.

Männer noch in Pfungstadt festgenommen

„Das, was zur Tat eingeräumt wurde, stand durch Beweise schon fest“, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Die Polizei hatte die drei Verurteilten noch in Pfungstadt festgenommen und deren hochwertiges Auto sichergestellt. Darin fanden sich den Angaben nach verschiedene gestohlene Nummernschilder, sechs gefüllte Benzinkanister, ein Vorschlaghammer, ein Kuhfuß und eine weitere Sprengladung. In und am Auto entdeckten die Ermittler DNA und Fingerabdrücke der Angeklagten.

Mit dem Urteil folgte die Kammer der Staatsanwaltschaft, die die Verurteilten als Teil der professionellen Geldautomatensprenger-Szene und der organisierten Kriminalität in den Niederlanden sah. 

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