Schiffsunglück: Geheime Daten an Bord der „Bayesian“ könnten feindliche Agenten anlocken

Die Superyacht „Bayesian“ sank im August vor Sizilien. Nun wird das Wrack gesichert. Es wird befürchtet, dass sich Festplatten mit Geheimdienstinformation in ihren Tresoren befinden.

Das Wrack der 40 Millionen Dollar teuren Superyacht „Bayesian“, die im August in einem Sturm vor der Küste Siziliens sank, wobei sieben Menschen ums Leben kamen, benötigt besondere Sicherheitsmaßnahmen. Die Bergungstaucher hatten schon zuvor Angst, dass das Wrack Unterwasserplünderer anlocken könnte, die Schmuck und Wertsachen stehlen könnten. Nun wird befürchtet, dass der bei dem Unglück verstorbene Tech-Tycoon Mike Lynch verschlüsselte Festplatten mit hochsensiblen Daten in den Tresoren der Yacht verwahrte. Daten, die für ausländische Regierungen von Interesse sein könnten, das berichtet CNN.

Mike Lynch Yacht 19:54

„Bayesian“  besaß wasserdichte Tresore

Die italienische Staatsanwaltschaft nimmt an, dass die 56 Meter lange Yacht „Bayesian“ möglicherweise Daten an Bord hat, die mit westlichen Geheimdiensten in Verbindung stehen. Das erfuhr CNN von vier mit den Ermittlungen und der Bergungsaktion vertrauten Quellen, die anonym bleiben wollten. Unwahrscheinlich ist das nicht, Lynch arbeitete mit britischen, amerikanischen und anderen Geheimdiensten zusammen. Unter anderem über sein Cybersicherheitsunternehmen Darktrace. Lynch soll Cloud-Diensten nicht vertraut haben und hatte daher immer Datenträger bei sich. Lynch war auch Berater für Wissenschaft, Technologie und Cybersicherheit von zwei britischen Premierministern, David Cameron und Theresa May. In den wasserdichten Tresoren der Yacht sollen sich zwei speziell verschlüsselten Festplatten befinden, die streng geheime Informationen wie Passwörter und andere sensible Daten beinhalten.

Mike Lynch Kind an Bord 12.28

Strenge Sicherheitsmaßnahmen 

Die örtlichen Strafverfolgungsbehörden, haben daher darum gebeten, die Yacht sowohl über als auch unter Wasser streng zu bewachen. Francesco Venuto vom sizilianischen Katastrophenschutz bestätigte gegenüber CNN: „Ein formeller Antrag auf weitere Sicherung des Wracks wurde angenommen und umgesetzt, bis es geborgen werden kann.“

Das Wrack der „Bayesian“ liegt in etwa 50 Metern Tiefe auf dem Meeresboden. Die Taucher verwenden eine Überdruckkammer auf einem Marineschiff. So können die Tauchgänge bis zu 40 Minuten dauern. Die von einem Miniroboter aufgenommen Fotos und Videos sollen bei der Entwicklung des Bergungsplans helfen. Das Videoüberwachungssystem an Bord des Schiffes wurde bereits entfernt und der Staatsanwaltschaft übergeben. Am Bord der „Bayesian“ gab es jedoch keine „Black Box“ auf der Brücke, auf der Gespräche und Steuerkommandos gespeichert werden.

Quelle: CNN

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