Gesundheit: Telenotärzte ab 1. Oktober im Einsatz

Im Süden Sachsen-Anhalts sollen in Zukunft sogenannte Teleärzte im Einsatz sein. Sie sind nicht vor Ort, könnten dennoch eine große Unterstützung im Gesundheitswesen werden.

In Sachsen-Anhalt sind bald sogenannte Telenotärzte im Einsatz. Die Erprobung des Telenotarztsystems im Saalekreis, im Landkreis Mansfeld-Südharz und in der Stadt Halle soll Anfang Oktober beginnen, wie der Landkreis Mansfeld-Südharz mitteilte. Ermöglicht werde der Start durch eine nun unterschriebene Zweckvereinbarung.

Ein Telenotarzt unterstützt nicht-ärztliches Rettungsdienstpersonal bei der Behandlung von Patienten. Per Telekommunikation, beispielsweise Video-Anruf, hat er Kontakt zu den Patienten – und könnte so in Zukunft einen Notarzt vor Ort oder während des Transportes ersetzen. Außerdem soll er die Arbeit in der Rettungsleitstelle unterstützen, indem er etwa bei Auswahl des geeigneten Rettungsmittels hilft. 

Die sachsen-anhaltische Telenotarztzentrale soll sich demnach in der Leitstelle in Halle befinden. Das Projekt wird von der Martin-Luther-Universität Halle wissenschaftlich begleitet. 

Verbesserung der ärztlichen Versorgung ist Ziel

In anderen Bundesländern gibt es schon Telenotärzte. Auch der Thüringer Landtag hatte Anfang November 2023 die landesweite Einführung von Telenotärzten beschlossen, Hessen will ebenfalls ein flächendeckendes Telenotarztsystem einführen. 

Ziel sei zunächst, die notärztlichen Versorgung von rund 560.000 Menschen in Sachsen-Anhalt zu verbessern, hieß es. An der Erprobung beteiligen sich unter anderem das Klinikum Bergmannstrost in Halle und die Helios-Kliniken Mansfeld-Südharz. 

Politik zeigt sich überzeugt

„Mit der Unterzeichnung der Zweckvereinbarung gehen wir hier im Süden Sachsen-Anhalts einen weiteren wichtigen Schritt, um die medizinische Versorgungsqualität im ländlichen Raum zu sichern“, sagte der Landrat des Landkreises Mansfeld-Südharz, André Schröder (CDU). Telenotärzte könnten eine sinnvolle Ergänzung im Rettungsdienst sein. 

In den vergangenen Jahren sei die Inanspruchnahme des Rettungsdienstes immer weiter angestiegen, ergänzte der Landrat des Saalekreises, Hartmut Handschak (parteilos). „Neben den kontinuierlich steigenden Einsatzzahlen bringt die bevorstehende Neuordnung der Krankenhauslandschaft mit zunehmender Spezialisierung der Klinken weitere Herausforderungen für die Träger des Rettungsdienstes.“ 

Die Betriebszeit der Telenotärzte soll zunächst auf montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr beschränkt sein. Vorerst sollen die Krankenhäuser in der Region für das Projekt 21 Ärzte und Ärztinnen bereitstellen. Voraussetzung dafür sind den Angaben nach eine große Einsatzerfahrung und eine zusätzliche Qualifikation der Ärztekammer. Das Telenotarztsystem wird durch die Krankenkassen finanziert.

 

 

 

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