Bundesweites IT-Problem: Alarmanlagen-Störung: Postbank muss vorübergehend rund 550 Filialen schließen

Am Montagvormittag musste die Postbank bundesweit ihre Filialen schließen. Grund dafür war ein Problem mit den Alarmanlagen

Eine massive technische Störung hat am Montagmorgen dazu geführt, dass sämtliche Filialen der Postbank deutschlandweit vorübergehend schließen mussten. Teilweise bekamen Postbank-Kunden Anrufe von Mitarbeitern, die Termine für den Morgen mit Verweis auf die Störung absagten.

Wie ein Postbank-Sprecher auf Anfrage von Capital bestätigte, mussten bundesweit alle rund 550 Filialen schließen. „Wegen der technischen Störung war tatsächlich die Alarmanlage bundesweit nicht betriebsfähig“, so der Sprecher. „Deshalb mussten wir die Filialen geschlossen halten, bis das Problem gelöst war.“

Problem beim Dienstleister

Zuständig für die Alarmanlagen ist demnach ein externer Dienstleister. „Zusammen mit dem Dienstleister, der dafür verantwortlich war, haben wir die Störung mittlerweile behoben“, so der Sprecher. Details zur Art der technischen Störung wollte die Postbank nicht sagen. „Genauere Angaben zur Störung betrachten wir als interne Information, die wir nicht öffentlich diskutieren wollen.“

Kurz nach 11 Uhr sei das Problem behoben und die Filialen wieder geöffnet worden. Würden die Filialen bei nicht funktionierendem Alarmsystem öffnen, wäre die Gefahr bei einem Banküberfall groß.

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Die technische Panne bei den Alarmanlagen ist die nächste Negativ-Nachricht rund um die Postbank. Seit Monaten kämpft das Tochterunternehmen der Deutschen Bank mit Service-Problemen. Zwölf Millionen Kunden-Datensätze sollten von Postbank-Servern zum Mutterkonzern umziehen, doch das ging gehörig schief. 

Bafin-Sonderbeauftragter für Kundenchaos

Die Entrüstung vieler Kundinnen und Kunden war riesig, sie kamen teilweise nicht mehr an ihre Konten und Serviceberater waren nicht erreichbar. Die zusätzlichen Kosten gingen in die Millionen. Am Ende war das Chaos so groß, dass sich sogar die Bankenaufsicht Bafin einschaltete: Im Oktober ernannte sie einen Sonderbeauftragten, der sich ausschließlich darum kümmern soll.

Angesprochen auf die massiven Service-Probleme, räumte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing zuletzt Fehler ein. „Das, was bei der Postbank passiert ist, ist nicht gut“, so Sewing, und weiter: „Leider haben wir auf der operativen Seite Fehler gemacht.“ Man hätte die Mitarbeiter besser schulen müssen. Manager Manuel Loos, Organisationschef der Privatkundensparte, musste deshalb Anfang des Jahres abtreten.

Bis Mitte 2026 sollen bei der Postbank außerdem rund die Hälfte der rund 550 Filialen geschlossen werden.

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