Dank Andi Wolff haben die deutschen Handballer ihr Viertelfinal-Ticket quasi sicher. Gegen Italien zeigt der DHB-Keeper seine beste Turnierleistung. Der Spielmacher fehlt erkältet.
Im Kampf um das Viertelfinale gewinnen die deutschen Handballer das entscheidende Duell mit Italien und dürfen weiter auf die erste WM-Medaille seit 18 Jahren hoffen. Angeführt von ihrem überragenden Torhüter Andi Wolff besiegte die Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason die Überraschungsmannschaft des Turniers mit 34:27 (15:13) und hat ihr Ticket für die K.o-Runde in Oslo quasi sicher. Vor über 7.000 Fans in Herning war Timo Kastening mit sechs Treffern bester deutscher Werfer.
Sollte die Schweiz im Anschluss gegen Olympiasieger Dänemark wie erwartet nicht gewinnen, stünde die DHB-Auswahl schon vor dem abschließenden Hauptrunden-Duell mit Tunesien am Samstag (20.30 Uhr/ZDF und Sportdeutschland.TV) vorzeitig im Viertelfinale. Der Flieger nach Oslo könnte dann wie geplant am Sonntag abheben.
Auf wen die DHB-Auswahl im Viertelfinale treffen könnte, steht noch nicht fest. Schweden, Portugal und Spanien dürften den Deutschland-Gegner unter sich ausmachen. Die Runde der besten Acht war das Mindestziel für Deutschlands Handballer, die mit Silber bei den Olympischen Spielen im Sommer den größten Erfolg der zurückliegenden Jahre gefeiert hatten.
Knorr und Dahmke fehlen erkältet
Der Tag hatte für die DHB-Auswahl schon denkbar schlecht begonnen, denn Spielmacher Juri Knorr und Linksaußen Rune Dahmke lagen mit einer Erkältung flach. Beide schmorten in ihren Einzelzimmern im Hotel, während die Teamkollegen ums Viertelfinale kämpften.
Die Brisanz des Spiels lähmte die DHB-Profis in der Anfangsphase. Die offensive Deckung der Italiener bereitete Deutschland große Probleme. Alleine Jungstar Renars Uscins leistete sich drei Fehlpässe in den ersten Minuten.
Nach gut einer Viertelstunde übernahm der Favorit die Spielkontrolle und profitierte dabei auch von zahlreichen Unstimmigkeiten im italienischen Offensivspiel. Die deutsche Defensive verteidigte aggressiv und ließ Italien fast nur aus dem Rückraum zum Abschluss kommen. Nach 25 Minuten ging der Olympia-Zweite erstmals mit drei Toren in Führung (13:10).
Wolff überzeugt – Premiere für Semper
Nach der Pause blieb das Spiel auf beiden Seiten fehlerhaft. Einzig die Torhüter, DHB-Keeper Andi Wolff und Domenico Ebner auf italienischer Seite, konnten komplett überzeugen. Der deutsche Schlussmann kam nach 40 Minuten bereits auf 13 Paraden.
Mit der Chancenverwertung war Gislason weiterhin unzufrieden und brachte daher Franz Semper, der die ersten Spiele aufgrund muskulärer Probleme verpasst hatte. Mit drei Toren machte der Rückraumspieler gleich mal auf sich aufmerksam und sorgte für einen Fünf-Tore-Vorsprung (20:15).
Deutschland hatte Glück, dass Italien so fahrlässig mit seinen Chancen umging. Gegen Tunesien sollte auch eine B-Formation zum Sieg reichen. Im Viertelfinale braucht es dann aber dringend eine Leistungssteigerung.