Über Jahre ging es für Regensburgs Ex-OB Wolbergs vor Gericht um Wahlkampfspenden, ein Prozess steht noch aus. Vor der Kommunalwahl 2026 stellt er nun schon Weichen für seine Wählervereinigung.
Die Wählervereinigung „Brücke – Ideen verbinden Menschen“ des früheren Regensburger Oberbürgermeisters Joachim Wolbergs hat schon jetzt ihren Kandidaten für die OB-Wahl 2026 bestimmt. Der 60 Jahre alte Thomas Thurow werde für die Wählervereinigung ins Rennen gehen, teilte Wolbergs mit. Der selbstständige Augenoptiker und Vater zweier Kinder sei bestens geeignet für das Amt, unterstrich Wolbergs. „Wir wollen die Wahl gewinnen.“
Thurow saß bereits für die Wählervereinigung im Stadtrat und war dort Stellvertretender Fraktionschef. Die Wählervereinigung hatte 2020 bei den Kommunalwahlen 12,4 Prozent der Stimmen erzielt und war als drittstärkste Kraft mit sechs Räten in das Stadtparlament eingezogen.
Wolbergs selbst darf nach eigenen Angaben nach seiner Verurteilung zu einer einjährigen Bewährungsstraße nicht mehr für das Amt des Stadtoberhaupts kandidieren. Er war im Zusammenhang mit Parteispenden vom Landgericht Regensburg 2020 wegen eines Falles der Bestechlichkeit rechtskräftig zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden und verlor damit nach eigenen Angaben seine Bezüge.
Ein weiterer Prozess steht noch aus, es handelt sich um die Neuverhandlung des Parteispenden-Prozesses vor dem Landgericht Regensburg 2018/19. Hintergrund war der Kommunalwahlkampf 2014. In dem Prozess wurde Wolbergs wegen zwei Fällen der Vorteilsnahme verurteilt, blieb aber straffrei. Von einer Reihe von weiteren Vorwürfen wurde er freigesprochen. Das Urteil hob der Bundesgerichtshof im November 2021 in Teilen auf und beanstandete es als zu milde und verwies es zur Neuverhandlung an eine Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I.