Die Hoffnungen in Steffen Baumgart sind bei Union groß. Doch auch unter dem neuen Trainer straucheln die Berliner. Für die Augsburger gibt es eine wichtige Premiere.
Der 1. FC Union Berlin hat auch das zweite Pflichtspiel unter Trainer Steffen Baumgart ohne eigenes Tor verloren und dabei einen Vereins-Negativrekord eingestellt. Dem auswärts zuvor sieglosen FC Augsburg unterlagen die Berliner im heimischen Stadion An der Alten Försterei 0:2 (0:2).
Seit zehn Bundesligaspielen warten die Berliner auf einen Dreier. Das gab es für den FCU bislang erst einmal: In der Vorsaison, die fast im Abstieg endete. Alexis Claude-Maurice sorgte mit seinem Doppelpack (9./30. Minute) im letzten Spiel der Hinrunde für den Sieg der Gäste vor 21.560 Zuschauern und Zuschauerinnen.
Damit haben die mit Baumgart verbundenen Hoffnungen im Osten der Hauptstadt einen herben Dämpfer erhalten. Union liegt mit 17 Punkten nur knapp vor der Abstiegsregion. Offensiv bleiben die Berliner zu harmlos. Baumgarts erstes Pflichtspiel auf der Union-Trainerbank war am Samstag in Heidenheim (0:2) verloren gegangen.
Mutmacher für FCA
Einen Zähler könnten die Berliner dazu noch verlieren, wenn das Spiel mit dem Feuerzeug-Eklat gegen Bochum auch nach der Berufung für den VfL gewertet wird. Den Rückrundenstart bestreiten die Berliner ebenfalls daheim: Gegen den FSV Mainz 05 am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN).
Der FCA schaffte dagegen den von Trainer Jess Thorup geforderten ersten Auswärtssieg der Saison und sprang in der unteren Tabellenhälfte an Union vorbei. Für die Schwaben ist der Erfolg ein wichtiger Mutmacher. Drei der nächsten vier Ligaspiele stehen auswärts an. Weiter geht es am Sonntag in Bremen (17.30 Uhr/DAZN).
Baumgart muss Abwehr umbauen
Bei den Gästen stand Neuzugang Cédric Zesiger, der erst am Dienstag per Leihe aus Wolfsburg gekommen war, nach mehreren Ausfällen in der Abwehr direkt in der Startelf.
Baumgart setzte mit drei Sechsern auf eine etwas defensivere Ausrichtung. Auch er baute seine Abwehrkette um. Kevin Vogt ersetzte innen Diogo Leite. Für den gesperrten Tom Rothe begann Jérôme Roussillon, der in dieser Spielzeit erst zu seinem zweiten Einsatz kam.
Über dessen linke Seite fielen beide Tore. Augsburg kombinierte sich jeweils in den Strafraum. Ein Klärungsversuch von Rani Khedira landete direkt bei Claude-Maurice, der den Ball kurz anlupfte und dann aus zentraler Position unter die Latte knallte. Bei seinem zweiten Treffer wurde der Franzose von Jeffrey Gouweleeuw vollkommen frei stehend im Rückraum bedient.
Jordan trifft nur die Latte
Durch Lucas Tousart (10.) und Benedict Hollerbach (17.) hatten die Eisernen Gelegenheiten zum Ausgleich. Gerade nach dem zweiten Tor wirkten sie aber verunsichert. Die Führung des FCA war absolut verdient.
In der Pause stellte Baumgart erneut um. Für Aljoscha Kemlein kam im Mittelfeld der offensivere Laszlo Benes ins Spiel. Kurz nach dem Wiederanpfiff hatte der in dieser Saison glücklose Jordan den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Sein Schuss streifte aber nur die Latte (46.).
Ihre Druckphase konnten die Hausherren nicht für ein Tor nutzen. Nach einem clever gespielten Konter scheiterte Augsburgs Elvis Rexhbecaj an Union-Keeper Alexander Schwolow (58.). Die Köpenicker taten sich weiter schwer, viele Chancen zu erspielen. Der FCA beschränkte sich überwiegend darauf, das Ergebnis zu halten.