Jedes Jahr wird in Berlin der Ermordung der Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedacht. Bei der traditionellen Großdemonstration gerieten Polizei und Demonstranten erneut aneinander.
Bei den Berliner Veranstaltungen zum Gedenken an die Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind am Wochenende laut Polizei 31 Menschen festgenommen worden. 24 Polizisten wurden verletzt, 23 von ihnen konnten ihren Dienst den Angaben zufolge dennoch fortsetzen.
34 Strafanzeigen seien gestellt worden, unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, besonders schweren Landfriedensbruchs sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen. Die Polizei war mit 550 Kräften im Einsatz.
Gewalt zwischen Polizei und Demonstranten
Bei der traditionellen Großdemonstration am Sonntag unter dem Motto „Luxemburg-Liebknecht-Ehrung 2025″ zündeten Teilnehmer den Angaben zufolge Bengalos und attackierten Polizisten mit Fahnenstangen gegen Kopf und Hals. Die Beamten setzten ihrerseits Reizgas und Schlagstöcke ein. Die Polizei schritt auch ein, weil immer wieder verbotene Parolen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt gerufen wurden.
Ein Teilnehmer verlor bei einer Auseinandersetzung das Bewusstsein und wurde in eine Klinik gebracht. Dort wurde festgestellt, dass er per Haftbefehl gesucht wurde. Nach Angaben aus der Mitteilung nahmen mehrere Tausend Menschen an der Demonstration teil. Angemeldet worden waren 10.000 Teilnehmer. Vergangenes Jahr hatte es bei der Demonstration ebenfalls Tumulte gegeben.
Bei einer weiteren Gedenkveranstaltung auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde wurden zwei Männer festgenommen, nachdem sie einen Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus bespuckt hatten.
Kommunistenführer vor 106 Jahren ermordet
In Berlin wird jährlich der Ermordung von Liebknecht und Luxemburg am 15. Januar 1919 gedacht. Anfang Januar 1919 hatte ein Revolutionsausschuss unter Liebknecht, Mitbegründer der Kommunistischen Partei, die Regierung des Sozialdemokraten Friedrich Ebert für abgesetzt erklärt. Es gab Massendemonstrationen. Der Spartakusaufstand wurde niedergeschlagen.