Gesundheit: Blutspenden werden über die Feiertage dringend benötigt

In der besinnlichen Adventszeit denkt kaum einer ans Blutspenden. Doch der Bedarf ist hoch – und das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich der Blutspendedienst konfrontiert sieht.

Der Bedarf an Blutspenden in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist über die Feiertage hoch. Anders als gedacht führe die besinnliche Adventszeit nicht zu mehr Blutspendenbereitschaft, berichtete Stephan Küpper, Pressesprecher des DRK-Blutspendedienstes West. 

Man brauche dringend ausgebuchte Termine – insbesondere für die Behandlung von Krebspatienten. Denn: Die benötigten Blutplättchen, die aus Blutspenden extrahiert werden, sind nur vier Tage haltbar. „Wir führen daher auch am zweiten Weihnachtsfeiertag und zwischen den Jahren Blutspende-Sondertermine durch“, sagte Küpper.

Insgesamt sei die Zahl der Blutspenden in Rheinland-Pfalz und im Saarland in diesem Jahr ähnlich hoch wie im Vorjahr gewesen. Bis Ende Dezember rechne man mit einer Gesamtzahl von etwa 202.000 Spendern. Auch der Bedarf an Blutpräparaten sei in beiden Bundesländern wie im vergangenen Jahr „auf konstant hohem Niveau“ gewesen. 

Kliniken mussten Operationen verschieben

In den Sommerferien habe es große Schwierigkeiten gegeben, den Bedarf an Blutspenden zu decken. Die Spendenbereitschaft sei bereits im Frühjahr durch besonders viele Feier- und Brückentage eingebrochen. „Die Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land und die direkt anschließenden Sommerferien haben die Situation noch mal verschärft“, erläuterte Küpper. 

Hinzu komme der „Fernreisefaktor“ – wer in Malariagebieten Urlaub mache, werde bei der Blutspende ein halbes Jahr zurückgestellt. Die Vorräte an Blutkonserven seien dadurch massiv zur Neige gegangen. Sogar so weit, dass Kliniken berichteten, geplante Operationen verschieben zu müssen. 

Zu wenig junge Menschen spenden Blut

In den kommenden Jahren steht man in Rheinland-Pfalz und im Saarland laut Küpper vor einer weiteren Herausforderung: Ältere Menschen gingen im Schnitt häufiger Blut spenden als jüngere. In einigen ländlichen Bereichen läge das Durchschnittsalter bei 50 Jahren.

„Diese Generation fällt nun aber nach und nach aus dem Spende-Prozess raus“, sagte Küpper. Bei den 18- bis 30-Jährigen kämen dagegen zu wenig Spender nach. „Das ist ein großes demografisches Problem.“

Es sei deshalb wichtig, den Kreis der Menschen, die regelmäßig Blut spenden, zu erweitern. Dieser sei bisher zu anfällig für Einflüsse von außen – etwa Erkältungswellen, Corona, Grippe oder Sommerferien.

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