FDP in der Krise: FDP-Landesvize Czaja: „D-Day“-Papier ist indiskutabel

Mit ihrem detaillierten Plan zum Ampel-Ausstieg hat sich die FDP in eine tiefe Krise manövriert. Auch aus den eigenen Reihen kommt Kritik – unter anderem von Bundesvorstandsmitglied Sebastian Czaja.

Der Berliner FDP-Landesvize Sebastian Czaja hat das umstrittene „D-Day“-Papier zum Ausstieg aus der Ampel als indiskutabel bezeichnet. Das Papier sei in der Wortwahl und in der Frage, wie es geschrieben sei und wie der Prozess gelaufen sei, „schlecht und indiskutabel“, sagte Czaja, der auch Mitglied im FDP-Bundesvorstand ist, im RBB-Inforadio. 

Dass man sich mit Szenarien auseinandersetze, wie und in welcher Form man eine Koalition beende, wenn man in relevanten politischen Fragen nicht mehr beieinander stehe, müsse man allerdings allen Koalitionspartnern zugestehen. Als Bundesvorstandsmitglied habe er „zu keiner Zeit“ von dem Papier Kenntnis gehabt, sagte Czaja

Die FDP hatte das Arbeitspapier zum Ampel-Ausstieg auf ihrer Webseite publik gemacht. Besonders ein Diagramm der „D-Day-Ablaufpyramide“ mit mehreren Stufen führte zu öffentlicher Empörung. Mit dem „D-Day“ wird üblicherweise die Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann hätten durch ihren Rücktritt die Verantwortung übernommen, sagte Czaja. „Mir erschließt sich nicht, wer jetzt noch mehr Verantwortung übernehmen sollte.“

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