Bohlen, Musk, Söder: Kebekus nimmt die Männer ins Visier: Leider ist das nicht witzig

Carolin Kebekus hat sich in der jüngsten Ausgabe ihrer Show den Männern gewidmet. Sie knöpfte sich zwar die richtigen Typen vor, lustig war es dennoch nicht.

Erst einmal hat Angela Merkel dran glauben müssen. Carolin Kebekus nimmt in ihrer Show zuerst die Ex-Kanzlerin und ihre voluminöse Autobiografie mit dem Titel „Freiheit“ auf’s Korn („736 Seiten, booooh, ich warte bis das verfilmt wird“). Wir erfahren interessante Details aus dem Werk, zum Beispiel, dass Merkel bei ihrer Abiturfeier betrunken ins Wasser gefallen ist. Das gefällt Kebekus. Besser findet die Komikerin Merkels Antwort auf eine Interview-Frage. Der „Spiegel“ hatte von der früheren Regierungschefin in einem ausführlichen Gespräch wissen wollen, was sie über das Aus der Ampel-Koalition denke. Die Antwort der Ex-Kanzlerin: „Männer“. Kebekus ist begeistert: „Boom, Treffer versenkt.“

Das Stichwort „Männer“ leitet das Thema des Abends ein. In der Folge bekommen ganz besondere Exemplare ihr Fett weg, Kebekus nennt sie ironisch „Lichtgestalten“. Der erste in der Reihe ist Dieter Bohlen. „Er will für Merz das sein, was Musk für Trump ist“, lästert Kebekus, indem sie eine Schlagzeile der „Bild“ zitiert. Eine Fotomontage und ein Video, das Bohlen und Friedrich Merz, den CDU-Vorsitzenden, gemeinsam als Modern Talking zeigen, runden das Kapitel ab. Elon Musk frühstückt Kebekus nebenbei ab. Der sei ein „Vollidiot, der bescheuert bei Wahlkampfveranstaltungen herumhüpft“. Es folgt Markus Söder, CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident. Der postete zuletzt ein KI-Video, dass ihn als Kind und Jugendlichen neben dem erwachsenen Söder zeigt. Das ist tatsächlich schauderhaft und Kebekus ruft verzweifelt: „Wo ist da der Aufschrei, wo ist da der Shitstorm?“Carolin Kebekus 21.00

Carolin Kebekus: mehr moralisches Lehrseminar als gute Komik

Dann wird es belehrend. Kebekus erinnert an den „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, der am vergangenen Montag stattgefunden hat: „Uns wurde in Erinnerung gerufen, dass unser Kampf noch nicht vorbei ist.“ Wie der Kampf aussehen kann, zeigt die Komikerin in einem Video: „Frauen müssen einfach auch böse werden.“ Anhand eines „handelsbüblichen Jonas'“ lernen wir, wie mies sich Männer oft gegenüber Frauen verhalten. Mansplaining, breitbeiniges Sitzen, Hinterherpfeifen, Interessen kleinreden, Gefühle verdrängen, rassistische Parteien wählen usw… Das ist leider mehr moralisches Lehrseminar als gute Komik. 

Am Ende darf die Influencerin Stefanie Giesinger, die fünf Millionen Follower auf Instagram hat, über die „gesellschaftlichen Tabuthemen“ ihres Podcasts Auskunft geben: Abtreibungen, Sex, Beziehungen, Pupsen. Das rettet die Sendung auch nicht mehr.

„Die Carolin Kebekus Show“ ist in der ARD Mediathek abrufbar.

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