Der Papst verzichtet auf Pomp: Ein schlichter Holzsarg anstatt drei ineinander verschachtelte Särge aus Zypresse, Zink und Eiche soll für ihn und seine Nachfolger genügen.
Nur noch ein einfacher Holzsarg und eine letzte Ruhestätte außerhalb des Vatikan: Das Ritual der päpstlichen Beerdigung ist auf Wunsch von Papst Franziskus deutlich vereinfacht worden. So sollen seine eigenen sowie die Überreste seiner Nachfolger künftig nur noch in einem einzigen Sarg bestattet werden, anstatt, wie bisher üblich, in drei Särgen, wie der Vatikan am Mittwoch bekannt gab.
Auch das Katafalk, ein hohes Gestell, auf dem päpstliche Leichname bisher aufgebahrt wurden, soll entfallen. Stattdessen wird der Sarg ebenerdig im Petersdom ausgestellt.
STERN PAID 42_24 „Wir brauchen die Kirche als Korrektiv“ 15.11
Papst Franziskus will ein einfaches Grab als Zeichen seiner Demut
Das vereinfachte Ritual soll zeigen, dass das Begräbnis des Papstes „das eines Hirten und Jüngers Christi ist und nicht das eines mächtigen Mannes dieser Welt“, erklärte der für die liturgischen Feiern der Päpste verantwortliche Erzbischof Diego Ravelli gegenüber „Vatican News“.
Eine weitere Änderung: Die Feststellung des Todes soll nicht mehr im Zimmer des Papstes, sondern in dessen Privatkapelle erfolgen. Der Leichnam soll unmittelbar danach in den Sarg gelegt werden.
Die neuen Regeln sind in der Neuausgabe des vom Büro für Liturgie veröffentlichten „Ordo Exsequiarum Romani Pontificis“ festgelegt und wurden im April von Franziskus genehmigt. Das Buch ersetzt eine Ausgabe aus dem Jahr 2000, dessen Regularien bei der Beerdigung von Johannes Paul II. im Jahr 2005 angewandt worden waren.
Beisetzung soll im Zentrum Roms erfolgen anstatt im Vatikan
Anders als sein Vorgänger Benedikt XVI. will der Argentinier seine letzte Ruhestätte nicht in den Grotten des Petersdoms haben – sondern in der Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum von Rom. Damit wird Franziskus der erste Papst seit mehr als hundert Jahren sein, der außerhalb der Vatikanmauern beigesetzt wird.
Seit seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche im Jahr 2013 hat sich Franziskus von mehreren prunkvollen päpstlichen Traditionen verabschiedet und stattdessen die Nähe zu den Gläubigen gesucht. Er ist aus dem Apostolischen Palast in eine kleine Wohnung in einem Gästehaus gezogen.
Der 88-jährige Franziskus sitzt nach gesundheitlichen Problemen in der Vergangenheit im Rollstuhl, ist derzeit aber bei guter Gesundheit. Im September unternahm er eine zwölftägige Reise durch Asien und Ozeanien – die längste Reise seines Pontifikats.