Umfrage: Brandenburger blicken mit Sorge auf Migration und Rechtsruck

Die meisten Menschen in Brandenburg zeigen sich zufrieden über ihre derzeitige Situation. Doch sie blicken sorgenvoll auf die Zukunft ihre Kinder – und sehen Konflikte beim Thema Migration.

Eine Umfrage zur Zufriedenheit der Brandenburger zeichnet ein widersprüchliches Bild: Obwohl mehr als 90 Prozent der Menschen gerne in Brandenburg leben, ist nur jeder Zweite (52 Prozent) der Meinung, dass sich das Land in die richtige Richtung bewegt. Das geht aus dem „Brandenburg-Monitor 2024“ hervor, der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Landesregierung erstellt wurde. Damit ist der Wert im Vergleich zu früheren Befragungen weiter gesunken (2018: 65 Prozent; 2022: 56 Prozent). 

Als größtes Problem im Land wird nach der Umfrage die Migration (24 Prozent) gesehen, gefolgt von den Themen Rechtsruck/AfD (22 Prozent) sowie Bildung/Schule (17 Prozent). Beim „Brandenburg-Monitor 2022“ standen noch die Themen Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit und Wohnraumsituation im Vordergrund. 

Thema Migration sorgt für Konflikte 

Das Thema Migration sorgt im Alltag auch für Zündstoff: 26 Prozent der Befragten gaben an, dass es zu Konflikten kommt, wenn es um Flüchtlinge und Integration geht. Politik allgemein und das gesellschaftliche Miteinander – etwa im Straßenverkehr – nannten jeweils 17 Prozent als Gründe für Auseinandersetzungen. 

Als Gründe für eine Verschlechterung des Miteinanders wurden vor allem ein abnehmender Zusammenhalt (18 Prozent) und zunehmende Aggressivität (16 Prozent) sowie Respektlosigkeit und Egoismus (jeweils 11 Prozent) genannt. Die Zuwanderung sieht 10 Prozent der Befragten als Grund dafür. 

Sorgenvoller Blick auf die Zukunft der Kinder

Generell sind die Brandenburger laut der repräsentativen Umfrage mit ihrer Lebenssituation zufrieden (85 Prozent). Ihre finanzielle Situation bewerten 80 Prozent demnach als sehr gut. „Das sind mit deutlichem Abstand die bisher positivsten Umfragewerte seit der Erhebung des Brandenburg-Monitors im Jahr 2018“, erklärte Staatssekretärin Friederike Haase, Brandenburgs Bevollmächtigte beim Bund. 

Vor zwei Jahren hatten Energiekrise und hohe Inflation eine große Mehrheit der Brandenburger besorgt in ihre persönliche Zukunft blicken lassen. Heute machen sie sich vor allem Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder (60 Prozent).

Für den aktuellen „Brandenburg-Monitor“, der alle zwei Jahre erfolgt, wurden laut Forsa 1.040 wahlberechtigte Menschen im Land zwischen dem 16. Juli bis 13. August 2024 online befragt. In der Umfrage ging es unter anderem um die Einschätzung der persönlichen und finanziellen Lebenssituation, um die Entwicklung des Landes und Erwartungen an die Landespolitik. In einem gesonderten Fragekomplex ging es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das Institut gibt eine statistische Fehlertoleranz von 3 Prozentpunkten an.

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