Schockanrufe: Internationaler Schlag gegen mutmaßliche Enkeltrick-Betrüger

Oberfränkischen Ermittlern ist es gelungen, gegen eine internationale Bande mutmaßlicher Enkeltrick-Betrüger vorzugehen. Die Schauplätze: Polen, Großbritannien, Belgien.

Ermittler aus Oberfranken haben eine mutmaßliche Bande international agierender Telefonbetrüger gestoppt. Es sei nicht nur gelungen, Callcenter zu zerschlagen, sondern auch die unter Verdacht stehenden Drahtzieher festzunehmen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bamberg mit. Es habe Festnahmen in Polen, Großbritannien und Belgien gegeben. 

Polizei und Anklagebehörde arbeiteten dabei mit der Staatsanwaltschaft und dem zentralen Ermittlungsbüro der Polizei in Warschau sowie mit anderen europäischen Kräften und mit der europäischen Polizeibehörde Europol zusammen.

14.000 Anrufe in wenigen Monaten

Die beiden Hauptverdächtigen, 23 und 30 Jahre alt, sollen nun von den britischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert werden. Die beiden sollen dafür verantwortlich sein, dass zahlreiche Menschen zusammen einen niedrigen siebenstelligen Eurobetrag durch Betrug verloren haben.

Bereits im Oktober des Vorjahres habe man ein Callcenter in Polen ausnehmen können, hieß es weiter. Von dort aus sollen innerhalb weniger Monate rund 14.000 Betrugsanrufe nach Deutschland gemacht worden sein. Die Masche: Älteren Menschen wird vorgegaukelt, ein Angehöriger sei in einer Notlage und brauche dringend Geld. Deshalb wird dieser Betrugsversuch auch Enkeltrick genannt.

Acht Festnahmen

Nun habe es Mitte Oktober eine weitere Aktion gegeben, die sich vor allem gegen die Drahtzieher des Betrugs richtete: Acht Menschen seien dabei festgenommen worden – und zwar in Belgien, Großbritannien und Polen.

Die Polizei rief die Bevölkerung auf, nach wie vor wachsam zu sein und bei Betrugsverdacht sofort die Ermittler zu informieren: „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, egal wie dringend es scheint.“

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