Präsident in Berlin: Kurzbesuch von Biden – Sperrungen und Scharfschützen

Beim Besuch des US-Präsidenten in Berlin gibt es extrem hohe Sicherheitsvorkehrungen. Die Polizei entsendet aus ganz Deutschland Einsatzkräfte in die Hauptstadt.

Wegen des Besuchs des US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden in der Hauptstadt sind große Bereiche in Berlin-Mitte abgesperrt worden. An Zufahrtsstraßen zum Regierungsviertel, dem Schloss Bellevue und dem Potsdamer Platz standen Absperrgitter und Polizisten. Der Verkehr der S-Bahn wurde auf vielen Strecken reduziert. Polizisten aus zwölf Bundesländern und der Bundespolizei sicherten nach Angaben einer Polizeisprecherin den Besuch ab. 

Wie viele Beamte insgesamt im Einsatz sind, teilte die Polizei unter Verweis auf die hohe Sicherheitsstufe nicht mit. Es dürften Tausende sein. Biden gehört zu den Politikern, die weltweit die höchste Sicherheitsstufe haben. Entsprechend umfangreich sind die Sicherheitsvorkehrungen in Berlin. Neben Hunderten Berliner Polizisten kamen nach Angaben der Berliner Polizeisprecherin Einsatzkräfte unter anderem aus den übrigen Ost-Ländern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. 

Scharfschützen auf Gebäuden

Die Polizei sicherte mit umfangreichen Vorkehrungen das Regierungsviertel und die Anfahrtsstraßen ab. Auf Gebäuden im Bereich des Schlosses Bellevue, wo Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Gast am Vormittag empfing, waren Scharfschützen der Spezialeinheiten der Polizei postiert. 

Ein Hubschrauber begleitete in der Luft die Fahrzeugkolonnen, die US-Präsident Biden in seiner Limousine mit Spitznamen „The Beast“ („Die Bestie“) vom Schloss Bellevue zum Kanzleramt eskortierten.

Auf der Spree fuhren Polizisten der Wasserschutzpolizei in Booten und Jetskis. Hundestaffeln waren für die Suche nach Sprengstoff im Einsatz. Auch Röntgengeräte, mit denen Autos durchleuchtet werden können, wurden eingesetzt – etwa im Bereich des Potsdamer Platzes, wo Biden im Hotel Ritz-Carlton wohnte. 

Passant stört TV-Sender bei Live-Schalte

Bei einer Live-Schalte in dem Bereich versuchte nach Angaben des Senders RTL ein Passant mehrfach, mit Beleidigungen und Einschüchterungen die Sendung zu stören. Der Unbekannte sei bei dem Vorfall am Potsdamer Platz aggressiv aufgetreten, sagte eine RTL-Sprecherin. 

Unmittelbar danach informierte das Team demnach die Polizei. Der Sender leitete alle verfügbaren Foto- und Video-Aufnahmen zu dem Vorfall an die Beamten weiter. Eine Polizeisprecherin sagte, Medienschaffende seien bei der Arbeit behindert worden. Nähere Angaben zu dem Zwischenfall machte sie nicht.

Erhebliche Verkehrsbehinderungen 

Bereits seit Donnerstagnachmittag kam es zu Ausfällen bei der S-Bahn. Auf anderen Strecken wurde ausgedünnt. Am Freitag fuhren S-Bahnen zwischen Ostbahnhof und Bahnhof Zoo zeitweise nicht oder seltener, weil die Strecke am Schloss Bellevue entlangläuft, wo Biden empfangen wurde. Auch andere Linien waren betroffen. Bei den Regionalzügen und vielen Fernzügen mit Halt am Hauptbahnhof gab es ebenfalls Änderungen.

 

 

Die Beeinträchtigungen sollten voraussichtlich bis in die Abendstunden dauern. Insbesondere bei der Abreise des Präsidenten könne es „zu massiven Verkehrseinschränkungen kommen“, hieß es von der Verkehrsinformationszentrale. Am späten Nachmittag teilte die Polizei auf der Onlineplattform X mit, US-Präsident Biden sei auf dem Weg zum Flughafen. 

Erste Straßensperrungen – etwa am Schloss Bellevue – waren unmittelbar nach einzelnen Besuchsprogrammen wieder aufgehoben worden. „Wenn Bereiche nicht mehr geschützt werden müssen, geben wir sie wieder frei“, hieß es von der Polizei.

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