Nach dem Tod eines 15-Jährigen in Zingst gab es erste Hinweise auf Drogenkonsum. Bewiesen ist das bislang nicht. Aber die Obduktion erhärtet den Verdacht.
Auch nach der Obduktion des in Zingst gestorbenen 15-Jährigen bleibt die genaue Todesursache zunächst ungeklärt. Die Ergebnisse erhärten allerdings den im Raum stehende Verdacht des Drogenkonsums. Ein Sprecher der Stralsunder Staatsanwaltschaft sagte, es bestehe der Verdacht auf Intoxikation. Die Rechtsmedizin gehe von der Aufnahme von Stoffen – welcher auch immer – als Todesursache aus. Ob es sich dabei um Drogen handelt, müssten Laboranalysen zeigen, die noch Zeit benötigten.
„Er ist also nicht eines natürlichen Todes gestorben.“ Es wurden demnach keine entsprechenden gesundheitlichen Auffälligkeiten festgestellt. Es gebe auch keine Anzeichen für stumpfe oder scharfe Gewalteinwirkung.
Der Jugendliche war laut Polizei in den frühen Morgenstunden vorigen Samstags in Zingst gestorben. Rettungskräfte waren zu einem medizinischen Notfall in der dortigen Schulstraße gekommen. Reanimationsversuche blieben letztlich ohne Erfolg. Laut Polizei war der Jugendliche im Freien und nicht allein unterwegs. In der Schulstraße befindet sich ein Jugendzentrum und die Regionale Schule mit Grundschule Zingst.
Bislang keine Hinweise auf „Blue Punisher“
Der Fall hatte Erinnerungen an den Tod einer 13-Jährigen aus Altentreptow im vorigen Jahr geweckt. Sie hatte besonders potentes Ecstasy der Sorte „Blue Punisher“ genommen. Derartige Pillen kommen mit einem bestimmten Aussehen daher, das sich am gleichnamigen amerikanischen Comic-Helden orientiert, etwa in blauer Farbe und mit Totenkopf. Weitere Mädchen waren mit Gesundheitsproblemen in Kliniken gekommen, hatten diese aber überstanden.
Zumindest bei Erstbefragungen vor Ort spielten derartige Pillen laut Staatsanwaltschaft beim aktuellen Fall keine Rolle. „Es gibt keine Hinweise auf „Blue Punisher““, sagte der Sprecher. „Was natürlich nicht im Umkehrschluss heißt, dass es ausgeschlossen ist.“
Bürgermeister: „Wir sind alle zutiefst bestürzt“
In Zingst haben Menschen in einem Pavillon unweit des Jugendzentrums unter anderem Blumen und Kerzen aufgestellt. „Wir sind alle zutiefst bestürzt, traurig und fassungslos“, sagte der Zingster Bürgermeister, Christian Zornow. „Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei der Familie, den Freunden, Mitschülern und Lehrkräften.“ Eltern mit Kindern an der dortigen Schule seien informiert worden. Das Kriseninterventionsteam des Landkreises und Schulpsychologen leisteten Trauerarbeit vor Ort. „Zingst steht in diesen schweren Stunden eng zusammen.“ Das örtliche Schüler- und Jugendzentrum diene als Anlaufstelle, biete Hilfe an und stelle Kontakt zu Hilfeeinrichtungen her.