„Die Höhle der Löwen“: Investor wittert großes Geschäft: Dümmel investiert in WC-Star

In Folge fünf hatten die Löwen nicht die Spendierhosen an. Nur zwei Gründerteams verließen die „Höhle der Löwen“ mit Cash, darunter ein Sanitär-Start-up.

Wer hätte gedacht, dass es bei Toiletten noch etwas zu erfinden gibt. Und vor allem: Dass so ein Spülkasten eine Goldgrube sein kann. Ralf Dümmel, der Mann für die Massenware in der „Höhle der Löwen„, konnte es gar nicht erwarten, den Gründern von WC-Star die Hand zu reichen. Seit sechs Jahren versuchen die beiden Gas-Wasser-Scheiße-Aficionados ihre Klosteine auf dem Markt zu platzieren – mit bisher mäßigem Erfolg. 48.000 Euro Umsatz bei 90.000 Euro Investitionskosten. Eine Bilanz zum Runterspülen.

Doch Dümmel roch das große Geschäft. Er verwies auf das Beispiel von Rostschreck, von dem bis zur DHDL-Präsentation im Oktober 2017 etwas mehr als 3000 Stück verkauft worden waren. Mittlerweile liegt die umgesetzte Stückzahl der Antirost-Magneten bei fast acht Millionen. Ob dem Hamburger Investor mit dem nachhaltigen Hygienesystem für den Spülkasten noch einmal ein ähnlicher Coup gelingt? „Für mich ist der WC-Star ein echter Star“, rief er aus und machte auch gleich klar, dass Konkurrenzangebote nicht vonnöten seien. „Für das hier gibt es nur einen Löwen.“ Deal Dümmel. (Der stern hat das Produkt übrigens getestet, den Test lesen Sie hier.)

„Höhle der Löwen“-Investoren mit Igel in der Tasche

Dass das Geld auch bei den Löwinnen und Löwen nicht mehr so locker sitzt, blitzte schon die gesamte aktuelle Staffel durch. Das mag an der Wirtschaftslage liegen, vielleicht aber auch daran, dass die Fernsehinvestoren in der „Höhle“ schon so ziemlich alles gesehen haben. Kurzum: Der Innovationsgrad oder das Gewinnpotenzial eines Produkts muss schon sehr hoch sein, um den Blutdruck der Jury nach oben zu treiben.

Insolvent, Millionär: Was aus den alten DHDl gründern wurde_10.30

Dem Rollerback gelang das nicht. Die Po-Lehne für eine ergonomische Sitzposition auf dem Fahrrad ist ein Nice-to-have – aber braucht man sie wirklich? Nils Glagau machte den Test auf dem Zweirad-Simulator und bescheinigte dem System einen gewissen Mehrwert bei Steigungen. 299 Euro wollte er dafür jedoch nicht ausgeben. Auch Carsten Maschmeyer fand den Preis für eine „simple Konstruktion mit vier Schaumstoffrollen“ zu hoch. Das ganz große klassenkämpferische Besteck packte Tijen Onaran aus: „Der Rollerback bedient nur eine gewisse Zielgruppe, die höher gestellt ist.“

Ärzte verabreichten seiner Mutter bei seiner Geburt das falsche Narkosemittel

Recht schnell gingen die Lampen bei Lixl aus, einem Start-up, das mithilfe von dreidimensionalen Lichteffekten Gaming-Zimmer in Showrooms verwandeln will – Judith Williams spürte keine „finanzielle Spannung“. Bei den Hautcremes von Lanin Labs wurde die Beauty-Unternehmerin aber beinahe schwach. Die Pflegeserie richtet sich explizit an dunklere Hauttypen, die – so die Gründerin – „Schwierigkeiten haben, Feuchtigkeit und Wirkstoffe in der unteren Hautschicht aufzunehmen“. Janna Ensthaler fand den Geruch „sehr öko“, Williams den Preis „schwierig“ (60 Euro für 30 ml). Nach langem Ringen („Ich bin nur so am Atmen“) entschied sie sich gegen eine finanzielle Beteiligung. Wegen der bislang geringen Umsätze sei Lanin Labs leider „uninvestierbar“.

Ein Millionengeschäft wird FourWays aller Voraussicht auch nicht. Carsten Maschmeyer entschied sich trotzdem für ein Invest in Höhe von 150.000 Euro. FourWays ist ein Softwareprogramm, das Kopfbewegungen in Mausbewegungen umwandelt und beeinträchtigten Personen dadurch ermöglicht, Labtops, Tablets und Smartphones zu steuern. Erfinder und Gründer ist ein Wirtschaftsinformatiker, der körperlich und sprachlich selbst stark eingeschränkt ist. Ärzte verabreichten seiner Mutter bei seiner Geburt ein falsches Narkosemittel. Während des Pitchs konnte sich der Jungunternehmer vor Respektbekundungen kaum retten. Ralf Dümmel nannte ihn, etwas grenzwertig, einen „Stephen Hawking, der geile Dinge in der Schublade hat“. Tijen Onaran attestierte ihm „einen guten Humor“. Cash gab es aber nur von Maschmeyer, der dem Start-up nicht nur Geld, sondern auch noch „Tech-Unterstützung“ zusicherte.

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