Bundestagswahl: AfD-Spitze legt sich fest: Alice Weidel soll Kanzlerkandidatin sein

Einigung in der AfD-Spitze: Tino Chrupalla lässt Alice Weidel den Vortritt. Sie wird die Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl.

Die beiden AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel haben sich darauf geeinigt, dass Weidel die Partei als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf führen soll. Das wurde der Nachrichtenagentur DPA aus Parteikreisen bestätigt. 

AfD bundesweit auf Platz zwei hinter der CDU

Chrupalla hatte die Kanzlerkandidatinnen-Entscheidung vor kurzem angekündigt. Nach den Zugewinnen bei den drei Landtagswahlen im Osten sowie der Europawahl im vergangenen Juni gehe die AfD mit „enormem Rückenwind“ in den Bundestagswahlkampf.

Landtagspräsident Thüringen 05.59

Die AfD war in Brandenburg mit 29,2 Prozent knapp hinter der SPD als zweitstärkste Kraft aus der Landtagswahl hervorgegangen. Besonders stark schnitt die Partei bei jüngeren Wählern ab, unter Frauen dagegen eher schwach. Bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen vor drei Wochen hatte die in beiden Ländern als gesichert rechtsextremistisch eingestufte Partei deutlich zugelegt, ebenso bei der Europawahl im Juni.

Chrupalla: Haben personellen „Nachholbedarf“ 

Bei bundesweiten Umfragen liegt die AfD derzeit auf Platz zwei hinter der Union. Co-Chefin Alice Weidel nannte den jüngsten Umfragewert von 20 Prozent eine „hocherfreuliche Zahl“. Aus der Stellung als zweitstärkste Kraft leite sich ein Anspruch auf eine Regierungsbeteiligung ab. Mit Blick auf den Wahlkampf sagte Weidel: „Ich glaube, dass wir Kurs halten müssen.“

AfD-Mitglied undercover bei BSW 20:34

Chrupalla räumte zuletzt personellen „Nachholbedarf“ der AfD ein. Es gehe nun darum, „Personen in den Vordergrund zu bringen, die auch beim Wähler große Unterstützung bekommen“, sagte er. Bei Kompetenz, Glaubwürdigkeit, Sachverstand, Empathie und Sympathie müsse seine Partei noch zulegen. Bei der Bundestagswahl wolle die AfD „in allen Altersgruppen weiter zulegen“ und besonders die „Attraktivität für Frauen“ steigern, sagte Chrupalla.

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