Unliebsames Geschenk: Botswana will 20.000 Elefanten töten

Seit Monaten herrscht Streit zwischen Botswana und Deutschland. Der Grund: 20.000 Elefanten. Erst wollte das afrikanische Land uns die Tiere schenken, jetzt will es sie töten. 

Über 130.000 Elefanten leben in Botswana – und damit auch ein Drittel aller Elefanten, die in der afrikanischen Savanne zu Hause sind. Doch diese Masse an Tieren sorgt auch für eine Menge Probleme im Land: sie verwüsten Dörfer, zertrampeln wichtige Rohstoffe und gefährden teilweise auch Menschenleben. Nachdem im Jahr 2014 ein Abschussverbot erteilt wurde, um Arten wie Elefanten zu schützen, folgt fünf Jahre später die Wende. Im Jahr 2019 gibt die Regierung die Dickhäuter wieder zum Abschuss frei.

Seither ist die Jagd auf Elefanten in Botswana nicht nur legal, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle. Etwa 50 Gemeinden würden rund zwei Millionen Euro im Jahr durch Jagd-Touristen verdienen. Tatsächlich ist die Trophäenjagd laut dem WWF sogar in Ausnahmefällen Teil des Naturschutzes.

Wichtige Einnahmequelle für Botswana in Gefahr

Seit zwei Jahren planen die Grünen in Deutschland ein weitreichendes Verbot der Importe von Jagdtrophäen. Der Grund: Tierschutz. Insbesondere die grüne Umweltministerin Steffi Lemke fordert weitere Beschränkungen. Als Befürworterin eckt sie jedoch in den afrikanischen Ländern, aus denen die Dickhäuter stammen, an. Deshalb entschließt sich der botswanische Umweltminister Mthimkhulu im März dazu, die deutsche Umweltministerin einzuladen, damit sie sich die aktuelle Lage selbst ansieht – doch die lehnt aus Zeitgründen ab.

Die Sorge im Land ist groß, denn bereits im Januar beschließt das Parlament in Belgien, die Einfuhr gefährdeter Arten zu verbieten. Weitere Staaten und damit auch eine wichtige Einnahmequelle könnten es Belgien gleichtun. Im Februar wendet sich auch der namibische Umweltminister an Ministerin Lemke und verurteilt ihr Einmischen aufs Schärfste. Seiner Meinung nach sei es ein unrechtmäßiges Einmischen in wirtschaftliche Angelegenheiten der einzelnen Staaten.

FS Elefantenkuh mit spektakulären Stoßzähnen_16.35

Ein Geschenk für die Umweltministerin

Im April diesen Jahres verschärft sich die Lage, als Botswanas Präsident Mokgweetsi Masisi vorschlägt, dass Deutschland 20.000 Elefanten aufnehmen soll. Die Masse an Tieren ist für das Land kaum noch zu stemmen – die Tiere werden zunehmend zum Problem. Nicht nur, weil sie Dörfer gefährden, sondern auch, weil mit den Plänen der Grünen eine wichtige Einnahmequelle wegbricht.

Nun kündigt Präsident Masisi an, das Ganze selbst in die Hand zu nehmen und die 20.000 Elefanten abschießen zu lassen. Im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung erklärt er: „Wie Sie wissen, hat Botswana im April diesen Jahres Deutschland, mit größtem Respekt, 20.000 unserer Elefanten angeboten.“ Eine Reaktion habe Masisi daraufhin nie erhalten.

Aktuell kämpft Botswana mit einer starken Dürre. Laut Präsident Masisi sei es die schwerste Dürre seit 50 Jahren. Die wirkt sich sowohl auf die Menschen als auch auf die Tiere negativ aus. Um sein Land davor zu schützen, verkündet er: „Unsere Menschen hungern. Die Elefanten drohen zu sterben. Wenn unser Volk hungert, sind wir in der Pflicht, es zu ernähren. Und ich kann es Ihnen offen sagen: Sie essen auch Elefanten.“ In Richtung Deutschland erklärt er, dass es ihm leidtue, aber er habe keine andere Wahl, als sein Volk mit einigen, wenn nicht allen, dieser Elefanten zu ernähren. Wann die ersten Tiere getötet werden sollen, ist noch unklar. 

Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst bei RTL.de

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