Flüssigerdgas: Behörde: LNG-Umschlag vor Rügen nicht genehmigt

Für das Rügener LNG-Terminal ist eigens eine Ostseepipeline verlegt worden. Das Flüssigerdgas nimmt von der Insel nun aber auch einen anderen Weg – laut Behörde ohne Genehmigung.

Der kürzlich erstmals erfolgte Umschlag von Flüssigerdgas (LNG) vom Rügener LNG-Terminal aus per Schiff Richtung Norden ist laut zuständiger Behörde nicht genehmigt. „Genehmigt wurde der Betrieb des LNG-Terminals als Gaslager mit dem Zweck der Anlieferung und Zwischenspeicherung von LNG zur Regasifizierung und Einspeisung als Erdgas in das deutsche Gasnetz“, erklärte eine Sprecherin des Schweriner Umweltministeriums. „Ein Umschlagen von LNG war dahingegen in den Antragsunterlagen nicht vorgesehen.“

Sie bestätigte ebenfalls den Eingang einer Anzeige der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wegen des Umschlags beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern. Die Anzeige werde der zuständigen Staatsanwaltschaft zugeleitet. Die DUH bezichtigt die Deutschen Regas, die das Terminal betreibt, illegaler Geschäfte. Die Deutsche Regas wies die Behauptungen hingegen zurück.

Betreiber soll Unterlagen einreichen

Laut Umweltministerium wurde die Deutsche Regas erneut zur Einreichung „einer detaillierten Beschreibung des neuen Geschäftsmodells „LNG Umschlag“ und der Vorlage technischer Nachweise“ aufgefordert. Dann werde geprüft, ob die Änderung eine wesentliche Änderung darstelle, für die eine Genehmigungspflicht nach Bundes-Immissionsschutzgesetz bestehe.

Anfang der Woche war erstmals ein am Terminal mit LNG beladener Tanker Richtung Norden aufgebrochen. Nach Angaben der Deutschen Regas soll diese Art der Weiterverteilung unter anderem Schweden oder Finnland zugutekommen. Dort gebe es kleine Regasifizierungsanlagen, die aber nicht von großen Tankern angesteuert werden könnten. 

Der Bau des umstrittenen Terminals wurde durch den Bund vor allem mit der Versorgungssicherheit für Deutschland begründet. Per Schiff geliefertes LNG wird dort wieder in den gasförmigen Zustand versetzt und ins Gasfernleitungsnetz eingespeist.

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