Extrem erfolgreiche Jäger: Kleiner Killer – die Schwarzfußkatze ist die tödlichste Katze der Welt

Die Schwarzfußkatze ist klein und wiegt deutlich weniger als die meisten Hauskatzen. Doch sie macht mehr Beute als jede andere Katzenart. Ein paar Fakten zu den zierlichen Killern auf vier Pfoten.

Schwarzfußkatzen sehen niedlich aus mit ihren Kulleraugen, den großen Ohren und dem getupften und gestreiften Fell. Entfernt erinnern sie an getigerte Hauskatzen. 

Doch es gibt einen Unterschied zu allen ihren Verwandten im Tierreich: Keine Katze erlegt mehr Beutetiere als die Schwarzfußkatze – und dabei ist sie mit einer Körperlänge von höchstens etwa 45 Zentimetern und einem Gewicht von maximal etwa zweieinhalb Kilo klein. In Afrika, wo die Schwarzfußkatze beheimatet ist, ist sie die kleinste Wildkatzenart. Auch die meisten unserer Hauskatzen sind größer und schwerer als diese pelzigen Mini-Killer. Weibliche Tiere sind kleiner als männliche.

Schwarzfußkatze lebt im südlichen Afrika und ist bedroht

Vermutlich haben die meisten Menschen noch nie etwas von dieser Wildkatzenart gehört, die in den trockenen Gebieten im südlichen Afrika lebt, vor allem in Südafrika, Namibia und Botswana. Der Bestand der Schwarzfußkatze gilt jedoch seit 20 Jahren als gefährdet. In europäischen Zoos gibt es diese Tierart nicht – Grund dafür ist eine tödliche Stoffwechselkrankheit innerhalb der Zoopopulation, an der diese schließlich vor einigen Jahren ausstarb.

Etwas bekannter wird die Schwarzfußkatze derzeit durch faszinierende Aufnahmen der BBC, die ein weibliches Tier in freier Wildbahn mit ihrem Jungen zeigen und nachts beim Jagen.

Um die Jagd dreht sich ein Großteil des Lebens dieser nachtaktiven Wildkatzen. Die Tiere fressen Nacht für Nacht etwa ein Fünftel ihres Körpergewichts und schlagen während ihrer Jagdrundgänge etwa alle 30 bis 50 Minuten Beute – vor allem kleinere Nagetiere. Aber auch Vögel und sogar Heuschrecken stehen auf dem Speiseplan der Schwarzfußkatze. Zudem sind sie Experten zufolge in der Lage, auch etwas größere Tiere zu erlegen, die in etwa die Dimensionen eines Huhns oder eines Hasen haben.

Deutlich mehr als die Hälfte aller Jagdversuche der Schwarzfußkatze führen zu Erfolg

Anschleichen, aufscheuchen – und sich dann mit einem Satz auf das angepirschte Tier stürzen: Gut 60 Prozent der Jagdversuche bringen Beute, heißt es in Berichten zu diesen Tieren. Das ist laut der BBC die höchste Erfolgsquote überhaupt im Katzenreich, weshalb die hübsche kleine Mieze auch von den Tierfilmern der BBC – etwas reißerisch – als die „tödlichste Katze der Welt“ beschrieben wird.Katze von der Savanne aufs Sofa

Aber: Es stimmt. Keine andere Katze jagt derart intensiv und effizient. Ein Leopard brauche mehr als ein halbes Jahr, um so viele Tiere zu erbeuten wie eine Schwarzfußkatze in einer Nacht, heißt es in dem BBC-Bericht. Allerdings – ein Leopard denkt auch größer und gibt sich nicht mit Heuschrecken ab.

Für Menschen sind die kleinen Katzen völlig ungefährlich. Auch sind sie sehr schwer anzutreffen in ihren wenigen Verbreitungsgebieten. Denn Schwarzfußkatzen sind scheu, verstecken sich tagsüber in aufgegebenen Bauen anderer Tiere am Boden oder im Erdreich. Diese Höhlen – auch das ist anders als bei anderen Katzen – erweitern sie sogar, indem sie mit beiden Pfoten graben. Manchmal residieren Schwarzfußkatzen auch in verlassenen Termitenhügeln, was ihnen den Beinamen „Ameisentiger“ eingebracht hat.

Schwarzfußkatze läuft viele Kilometer auf ihren Beutezügen

Nachts kommen die kleinen Killer dann aus ihren Erdhöhlen heraus, um das zu tun, wofür sie berühmt sind: Jagen. Dabei legen sie große Entfernungen zurück. Das Weibchen in der BBC-Doku schafft den Angaben zufolge bis zu 30 Kilometer in einer einzigen Nacht. Kein Wunder, dass sie so viele Kleintiere fangen müssen – der Energiebedarf ist hoch. Dafür trinken sie so gut wie nichts. Ihren Flüssigkeitsbedarf deckt die Schwarzfußkatze nahezu komplett über ihre Nahrung.

Der Name „Schwarzfußkatze“ ist übrigens nicht ganz logisch. Denn die Pfoten der Tiere sind nicht schwarz – sondern nur deren Unterseiten und die Ballen.

Quellen: Filmbeitrag der BBC, „Wamiz.de„, „Zootier-LexikonDer grüne Zoo Wuppertal

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