Titelmissbrauch: AfD-Abgeordneter Beck erneut vor Gericht

Der AfD-Europaabgeordnete Gunnar Beck wehrt sich gegen seine Verurteilung wegen Titelmissbrauchs. Am Freitag verhandelt das Landgericht in Düsseldorf seinen Fall.

Der AfD-Europaabgeordnete Gunnar Beck steht heute (11.30) erneut wegen Titelmissbrauchs vor Gericht. Der 59-Jährige wehrt sich gegen seine erstinstanzliche Verurteilung am Amtsgericht Neuss in der Berufung am Düsseldorfer Landgericht. 

Das Amtsgericht Neuss hatte gegen ihn zunächst eine Geldstrafe in Höhe von 9.200 Euro verhängt und diese dann später auf 6.900 Euro gesenkt. Beck hatte sich laut Anklage im November 2018 bei einer Parteiveranstaltung in Magdeburg als Professor vorgestellt, ohne einen Professorentitel zu besitzen. 

Beck meint, er dürfe die Bezeichnung nutzen. Er sei seit vielen Jahren an der London-University als Hochschullehrer tätig. Dort wird er aber nur als sogenannter „Reader“ geführt. Das entspreche zwar einem Dozenten, sei allerdings nicht mit einem Professorentitel gleichzustellen, befand das Amtsgericht und verurteilte Beck. 

Richterin hatte vergessen Urteil zu unterzeichnen 

Weil die Amtsrichterin vergessen hatte, das Urteil zu unterschreiben, musste bereits in Neuss erneut verhandelt werden und es kam zur Absenkung der Geldstrafe. Auch gegen dieses Urteil hat Beck Berufung eingelegt.

Im April hat das EU-Parlament auf Antrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf Becks Immunität aufgehoben. Die Anklagebehörde ermittelt gegen den 59-Jährigen wegen Diebstahls geringwertiger Sachen, vorsätzlicher Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Beck soll am 29. Oktober 2022 in einem Neusser Kaufhaus versucht haben, Produktproben zu stehlen und sich dann widersetzt haben. Beck bestreitet die Vorwürfe.

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