Thomas Matthew Crooks: Trump-Attentäter googelte Kennedy-Mord und ließ Drohne über das Gelände fliegen

Knapp zwei Wochen nach dem Attentat auf Donald Trump sind weiter viele Fragen offen. Welches Motiv hatte der 20-jährige Schütze? Wie hat er es angestellt? Das FBI liefert erste Antworten.

Thomas Matthew Crooks, der vor anderthalb Wochen bei einer Wahlkampfveranstaltung des früheren US-Präsidenten Donald Trump das Feuer eröffnete, hat nach Angaben der Bundespolizei FBI vor der Tat im Internet nach Details zum Mord an John F. Kennedy gesucht. Die FBI-Analyse des Laptops des 20-Jährigen habe ergeben, dass dieser habe herausfinden wollen, wie weit der Kennedy-Attentäter Lee Harvey Oswald entfernt gewesen sei, als er 1963 auf den damaligen Präsidenten Kennedy schoss. Das sagte FBI-Chef Christopher Wray in einer Anhörung zum Trump-Attentat vor dem Justizausschuss des Repräsentantenhauses.

Der Trump-Schütze habe nach diesen Informationen am 6. Juli im Netz gesucht, so Wray. Das sei der Tag gewesen, an dem er sich für die Trump-Veranstaltung in der Stadt Butler in Pennsylvania angemeldet habe. „Am 6. Juli machte er eine Google-Suche nach: „Wie weit war Oswald von Kennedy entfernt““, sagte Wray. Wissen über Trump-Attentäter Thomas 1.52

FBI: Schütze hat Drohne fliegen lassen

Crooks habe außerdem nur wenige Stunden, bevor Trump aufgetreten sei, eine Drohne rund 180 Meter von der Bühne entfernt fliegen lassen, sagte der FBI-Chef weiter. Sie sei rund elf Minuten in der Luft gewesen und wurde dem Sender CNN zufolge später im Auto des Schützen gefunden. 

Bei dem versuchten Attentat wurde ein Zuschauer getötet, zwei weitere schwer verwundet. Trump wurde am Ohr verletzt. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet. 

Secret-Service-Chefin tritt zurück

In den vergangenen Tagen hatte es heftige Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service gegeben, weil Crooks trotz aller Sicherheitsmaßnahmen auf ein Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte. Am Dienstag trat die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, schließlich zurück (der stern berichtete). Cheatle hatte am Montag bei einer Anhörung vor einem Ausschuss im US-Kongress eingeräumt, dass ihre Behörde, die für den Schutz amtierender und ehemaliger Präsidenten zuständig ist, bei dem Attentat auf Trump „versagt“ habe.

Sie sprach vom „bedeutendsten operativen Versagen des Secret Service seit Jahrzehnten“. Als Chefin der Behörde übernehme sie die „volle Verantwortung für jegliche Sicherheitslücke“.

US-Kongress bildet Untersuchungsausschuss

Das US-Repräsentantenhaus hat derweil für die Bildung eines parteiübergreifenden Ausschusses zur Untersuchung des Attentats gestimmt. Die Entscheidung für eine entsprechende Resolution sei einstimmig getroffen worden, berichteten US-Medien. Ziel sei es, „zu verstehen, was am Tag des Mordversuchs schiefgelaufen ist“ und „zu verhindern, dass ein solches Behördenversagen jemals wieder vorkommt“, hatten der republikanische Vorsitzende Mike Johnson und der demokratische Minderheitsführer Hakeem Jeffries zuvor mitgeteilt. Ex-Secret-Service-Agent zum Trump-Attenat 9.29

Die Taskforce soll bis zum 13. Dezember einen Abschlussbericht über ihre Ergebnisse vorlegen und darin auch Empfehlungen für mögliche Gesetzesänderungen aussprechen, um künftige Sicherheitslücken zu verhindern. Die Ernennungen für den Ausschuss würden an diesem Donnerstag bekanntgegeben, sagte Johnson dem Sender CNN. Insgesamt werde sich die Arbeitsgruppe aus sieben Republikanern und sechs Demokraten zusammensetzen, hieß es. Sie würden unter anderem mit der Befugnis ausgestattet, Vorladungen auszusprechen. 

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