Technikgeschichte: Kurs Museum: Ehemaliges Marine-U-Boot U17 vor Zieleinfahrt

Huckepack reist ein aussortiertes U-Boot über Wasser und Land von Kiel nach Sinsheim. Jetzt sind es nach vielen Monaten nur noch ein paar Kilometer.

Das ehemalige Marine-U-Boot U17 aus Kiel soll mehr als ein Jahr nach dem Start seines spektakulären Transports nun sein Ziel erreichen: Am Sonntag (28.7.) soll der rund 350 Tonnen schwere Stahlkoloss am Technik Museum in Sinsheim am frühen Nachmittag feierlich empfangen werden. Dann hat der maritime Oldtimer eine sprichwörtliche Odyssee auf dem Wasser und zu Land hinter sich. Voraussichtlich ab Sommer 2025 soll das U-Boot in der Ausstellung zugänglich sein.

„Ein Transport in dieser Größenordnung kann nur funktionieren, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, sagte Projektleiter Michael Einkörn kurz vor Ende der Mission. „Unser großer Dank geht daher an alle Städte, Gemeinden, Landkreise, Bahn, Autobahn und an alle weiteren Beteiligten.“ U17 war von 1973 bis 2010 im Einsatz. Gesprächen mit dem Bundesverteidigungsministerium und der Bundeswehr folgte ein Leihvertrag durch die Technik Museen Sinsheim Speyer. Vor mehr als einem Jahr hievte ein Portalkran dann das Gefährt in Kiel auf einen Schwimmponton, seitdem näherte es sich schrittweise seinem Ziel.

Tausende standen am Rheinufer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und verfolgten den Transport des ungewöhnlichen Ausstellungsstücks zunächst zum Etappenziel Speyer (Pfalz). Dort gab es einen technischen Umbau. Unter anderem wurden tonnenschwere Batterien aus dem U-Boot ausgebaut, um das Gewicht für den Transport zu verringern. Dann startete U17 Ende Juni zu seiner letzten Fahrt in den Kraichgau.

Wieder verfolgten viele Menschen zum Beispiel in Heidelberg, Bad Rappenau oder nachts entlang der gesperrten A6, wie sich das 50 Meter lange U-Boot auf einem Schwimmponton oder einem Tieflader mit 30 Achsen fortbewegte. Um Hindernissen auszuweichen, musste der stählerne Riese gelegentlich gekippt werden. Nun ist das Ziel in Sicht. Das gesamte Projekt kostet den Museen zufolge rund zwei Millionen Euro und wird überwiegend mit Spenden finanziert.

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