Software-Unternehmen: Intershop-Vorstand: Wir wollen schwarze Zahlen schreiben

Das Jenaer Software-Unternehmen Intershop leidet unter der Investitionszurückhaltung der Wirtschaft. Die börsennotierte Firma liefert Programme für den Handel im Internet.

Der Vorstand des Jenaer Software-Anbieters Intershop tritt auf die Kostenbremse, um das Unternehmen aus der Verlustzone zu bringen. „WIr wollen schwarze Zahlen schreiben“, sagte Vorstandschef Markus Klahn bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Halbjahr der dpa. Den Einsparungen fielen auch insgesamt 29 Stellen unter anderem in den USA, Frankreich und Deutschland zum Opfer. 

Die Geschäftsentwicklung des Spezialisten für Programme, mit denen Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen im Internet verkaufen können, schwankt seit Jahren stark. 

Verlust etwas verringert

In der ersten sechs Monaten 2024 lag das Minus beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei 400 000 Euro. Es hat sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum halbiert. Unter dem Strich verbuchte die börsennotierte Intershop AG im ersten Halbjahr einen Verlust von 700 000 Euro nach minus 1,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. In diesem Jahr soll bei moderatem Umsatzwachstum ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt werde, bekräftigte Klahn die Prognose. 

„Wir sind auf dem Weg zur Profitabilität“, so der Vorstandschef. Bisher seien Kunden angesichts der schwachen Konjunktur zurückhaltend. Der Umsatz im ersten Halbjahr belief sich auf 19,0 Millionen Euro, knapp unter dem Vorjahresniveau von 19,4 Millionen Euro.

Geschäft mit Mietsoftware wächst

„Die Wirtschaft ist nicht so recht investitionsfreudig. Das macht es nicht gerade leicht.“ Eine leichte Belebung sei aber spürbar, so der Vorstandschef. Intershop ist auf Software spezialisiert, die Kunden mieten können oder für die sie Lizenzen erwerben, um ihr Internetgeschäft über Handelsplattformen abzuwickeln. 

Der Umsatz im neuen Geschäft mit Mietsoftware über eine Cloud wuchs im ersten Halbjahr um 32 Prozent auf 10,3 Millionen Euro. Der Anteil der Cloud-Erlöse am Gesamtumsatz stieg um 14 Prozentpunkte auf 54 Prozent. Erneut machte das Servicegeschäft mit der Installation von Handelsplattformen bei Kunden jedoch Probleme. Die Großprojekte würden bis Jahresende abgeschlossen. 

Nach Unternehmensangaben wurde im ersten Halbjahr bei Verwaltungskosten, aber auch bei Vertrieb und Entwicklung gespart. Intershop, in den 1990er Jahren einer der Internetpioniere in Deutschland, beschäftigt derzeit laut Vorstand rund 270 Mitarbeiter – vor allem Softwarespezialisten. Im Vormarsch künstlicher Intelligenz in vielen Wirtschaftsbereichen sieht Klahn keine Gefahr für das Jenaer Unternehmen. Ihr Einsatz führe zu positiven Effekten bei den Intershop-Produkten und ihren Anwendern. 

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