Bahnverkehr: Ausfälle kommen Regionalbahn-Betreiber teuer zu stehen

Mal sind es Bauarbeiten, mal die Technik: Die Bahn hat große Probleme mit der Pünktlichkeit und ausfallenden Zügen. Aber das kostet die Betreiber des Regionalverkehrs in Brandenburg bares Geld.

 

Potsdam (dpa/bb) – Verspätungen, Zugausfälle und andere Mängel kommen die drei Betreiber des Brandenburger Regionalverkehrs auf der Strecke der sogenannten Anhalter Bahn teuer zu stehen. Allein für das vierte Quartal 2023 und das erste Quartal dieses Jahres schlagen die Abstriche an den vereinbarten Leistungen mit knapp 1,3 Millionen Euro zu Buche, wie aus der Antwort des Verkehrsministeriums in Potsdam auf eine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Helmut Barthel hervorgeht.

Betreiber des Regionalverkehrs auf der Strecke der Anhalter Bahn zwischen der Landesgrenze mit Berlin bei Teltow und der Landesgrenze mit Sachsen-Anhalt bei Blönsdorf sind die Deutsche Bahn-Tochter DB Regio, die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die ein gemeinsames Netz betreiben. Der in Brandenburg liegende Abschnitt der Anhalter Bahn werde überwiegend durch die Regionalverkehrslinien RE3 und RE4 befahren, so das Ministerium. 

Verspätungen im ersten Quartal 2024 noch häufiger

Bei den Ankünften erreichten beide RE-Linien im vierten Quartal 2023 nur eine Pünktlichkeit von 73 Prozent, die sich im ersten Quartal dieses Jahres verschlechterte und nur noch bei 71 Prozent lag. Diese Angaben machte das Verkehrsministerium in der Antwort vor rund einem Monat auf eine vorangegangene Anfrage Barthels.

Das Land Brandenburg bestellt bei den drei Bahnunternehmen Leistungen, die in Zugkilometern abgerechnet werden. Im vergangenen Jahr kam es im vierten Quartal auf den bestellten rund 392.200 Zugkilometern der Linien RE3 und RE4 zu Ausfällen auf rund 57.800 Kilometern, verursacht hauptsächlich durch Baumaßnahmen. Im ersten Quartal dieses Jahres erstreckten sich die Ausfälle auf knapp 57.300 Zugkilometer. Hier waren streikbedingte Ausfälle am häufigsten, für die ein Busnotverkehr eingerichtet wurde.

Regelmäßige Gespräche über Pünktlichkeit

Die ausgefallenen Zugfahrten werden laut Ministerium von der Vergütung des Landes an die Bahngesellschaften abgezogen. Bei Zugverspätungen oder anderen Qualitätsmängeln reduziert das Land die Zahlungen. Über die Einhaltung der vereinbarten Leistungen werde regelmäßig zwischen den Bahnunternehmen und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) im Auftrage des Landes verhandelt, hieß es. Zusätzlich werde seit Beginn dieses Jahres im monatlichen Turnus über die Ursachen der Unpünktlichkeit mit den Unternehmen gesprochen.

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