Wohnungsbau: Wohnungsgesellschaft: Minister will erste Vorhaben umsetzen

Der Wohnungsbau hat es wegen mehrerer Faktoren schwer. In Niedersachsen soll eine Landesgesellschaft Abhilfe schaffen. Bauminister Olaf Lies will schnell Ergebnisse erreichen.

Mit der Landeswohnungsgesellschaft sollen in Niedersachsen möglichst zeitnah erste Bauvorhaben umgesetzt werden. „Vielleicht gelingt es uns bereits noch dieses Jahr mit Projekten, die baureif sind, in die Umsetzung zu kommen“, sagte Bauminister Olaf Lies (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Dann könnte es sehr schnell gehen. Das hängt davon ab, wie die Projekte konzipiert sind.“ Ein konkretes Datum sei schwer zu sagen. „Der Druck ist groß und wir wollen da natürlich schnell Ergebnisse erreichen.“

Die Gesellschaft nahm Anfang dieses Jahres ihre Arbeit auf und ist ein zentrales Vorhaben der rot-grünen Landesregierung, um für mehr bezahlbaren Wohnraum in Niedersachsen zu sorgen. 

Minister will möglichst viel geförderten Wohnraum schaffen

Lies betonte, dass diese Gesellschaft Bestandsimmobilien weniger in den Blick nehme. „Wir wollen neuen und möglichst viel geförderten Wohnraum schaffen. Wir haben viele, intensive Gespräche mit Unternehmen geführt.“ Weiter sagte der Minister: „Viele Wohnungsunternehmen wollten weiter neu bauen, haben aber einen hohen Sanierungsbedarf an Bestandsimmobilien. Das ist für ganz viele eine Herausforderung.“ 

Es gebe im ganzen Bundesland viele Wohnungsbauideen. Mal seien es 80 Wohnungen an einem Standort, mal 20, sagte der SPD-Politiker. Neben Mietwohnungen spiele das Eigenheim eine wichtige Rolle. „Wer sich Eigentum anschaffen möchte, muss das auch wieder alleine schaffen können. Wir brauchen mehr Bauland. Bauen muss schneller, einfacher und dadurch eben auch wieder günstiger werden.“

Mit einer Reform soll das Bauen einfacher werden

Lies verwies zudem auf die geplante Reform der Bauordnung. Damit soll das Bauen schneller, einfacher und günstiger werden. Darin soll etwa die Pflicht wegfallen, dass bei Neubauten auch neue Autostellplätze errichtet werden müssen.

Der Bestand an geförderten Sozialwohnungen ist in Niedersachsen in den vergangenen Jahren stark gesunken. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 gab es laut Bauministerium nur noch rund 51 250 dieser Wohnungen – knapp 1400 weniger als ein Jahr zuvor. Ende 2016 gab es noch mehr als 85 000 Wohnungen. Dabei ist der Bedarf groß: Dem Bündnis „Soziales Wohnen“ zufolge fehlten bereits im Jahr 2022 rund 100 000 Sozialwohnungen in Niedersachsen. 

Steigende Zinsen, Fachkräftemangel und gestiegene Baupreise sorgen auch in Niedersachsen für große Probleme beim Wohnungsbau. Die Landeswohnungsgesellschaft wird im Landtag auch kritisch gesehen. Die CDU verwies in der Vergangenheit etwa darauf, dass es bereits kommunale Wohnungsunternehmen gebe. 

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