Ernte im Norden: Weniger Erdbeeren durch schwankende Temperaturen

Dauerregen und Hitze haben in Mecklenburg-Vorpommern für eine geringere Ernte der roten Früchte gesorgt. Nun nähert sich das Ende der Saison.

Knallrot leuchteten die Erdbeer-Verkaufsstände vielerorts schon aus der Ferne – jetzt werden sie langsam weniger. „Super Erträge hatten wir in diesem Jahr nicht, es war eine schwierige, eher durchwachsene Saison, das lag auch am Regen“, sagte Jan van Leeuwen, Betriebsleiter bei Glantz Erdbeerhof in Wieschendorf (Landkreis Nordwestmecklenburg), der Deutschen Presse-Agentur. 

Der Winter sei kalt gewesen, dann sei es relativ schnell warm geworden. Die Pflanzen hätten so weniger Zeit gehabt, sich zu entwickeln. Die rund acht Wochen dauernde Erntesaison bei Glantz hatte im Mai begonnen und ist für dieses Jahr beinahe vorbei. Rund vier Wochen werden hier jetzt laut van Leeuwen noch die verbliebenen Früchte auf den Feldern abgesammelt. 

Nach Apfel kommt Erdbeere

„Die Freilandernte geht jetzt zu Ende“, bestätigte Obstbauberater Rolf Hornig. Geschützt – zum Beispiel in sogenannten Tunneln oder auf Stellagen – angebaut, reiften einige Erdbeeren aber noch länger. „Wir haben inzwischen Methoden, um die Ernte zu verfrühen und sie hinauszuzögern.“ Vor rund 30 Jahren habe eine Erntesaison 30 Tage gedauert – heute strecke sich die gesamte Erdbeer-Saison auf 200 Tage. Auch mit sogenannten remontierenden, also mehrfach tragenden Erdbeerpflanzen, kann sie laut Hornig verlängert werden. 

In Mecklenburg-Vorpommern wurden nach seinen Worten dieses Jahr auf rund 600 Hektar Erdbeeren geerntet. Die Erdbeere ist damit die zweitwichtigste Obstart in Mecklenburg-Vorpommern. Auf Platz eins liegt der Apfel.

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