Energie: Sehr unterschiedliche Windrad-Dichte in Rheinland-Pfalz

Ein Blick in Daten zu bestehenden und geplanten Windrädern zeigt, sie sind in Rheinland-Pfalz sehr unterschiedlich verteilt. Einige Kreise ragen heraus.

In den Kreisen Rhein-Hunsrück und Alzey-Worms stehen in Rheinland-Pfalz mit Abstand die meisten Windräder. Auch werden dort deutlich mehr neue Anlagen geplant als anderswo, wie aus einer Antwort des Energieministeriums in Mainz auf eine Anfrage aus der CDU-Fraktion hervorgeht. 

Die Zahl der installierten Windenergieanlagen belief sich demnach laut des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien zum Stand Ende Februar 2024 beim Spitzenreiter, dem Rhein-Hunsrück-Kreis, auf 244 bei einer Gesamtleistung von knapp 624 Megawatt. Das sind bei der Leistung mehr als 15 Prozent und bei der Zahl der Anlagen knapp 14 Prozent der Werte aller Kreise und kreisfreien Städte. 

Dahinter liegt bei der Leistung der rheinhessische Kreis Alzey-Worms mit einer Leistung von rund 463 Megawatt bei 173 Anlagen. Im Eifelkreis Bitburg-Prüm sind es zwar mit 202 etwas mehr Anlagen, allerdings bei einer geringeren Leistung von rund 347 Megawatt.

Auch bei geplanten Anlagen gehen die Zahlen weit auseinander

Deutlich geringer sind die Zahlen beispielsweise im Rhein-Lahn-Kreis, der nur durch den Rhein vom Rhein-Hunsrück-Kreis getrennt ist, mit 15 Anlagen sowie einer Gesamtleistung von elf Megawatt. Im Kreis Neuwied, der sich weit in den Westerwald erstreckt, sind es lediglich neun Anlagen – der niedrigste Wert aller Kreise – bei knapp 23 Megawatt Leistung. 

Bei der Zahl der geplanten Windkraftanlagen verweist das Ministerium auf das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (Stand: 26. März 2024). Geplante Anlagen sind solche in der Entwurfs- oder Errichtungsphase. Auch der Zubau hält sich im Rhein-Lahn-Kreis stark in Grenzen, geplant sind zwei Anlagen mit sieben Megawatt Leistung. 

Im Vergleich dazu sollen im Rhein-Hunsrück-Kreis 15 Anlagen mit rund 74 Megawatt Leistung entstehen, im Kreis Alzey-Worms 13 Anlagen mit ungefähr 72 Megawatt. Der größte Zubau dürfte im Eifelkreis Bitburg-Prüm mit 32 Anlagen bei 163,6 Megawatt Leistung sowie im Kreis Trier-Saarburg – 29 Anlagen bei 131,9 Megawatt – erfolgen. 

Land will Fläche für Windenergie schneller als vorgegeben ausweisen

Bezogen auf die Einwohnerzahl von Rheinland-Pfalz (Stand: 31. Dezember 2022) kommen landesweit im Schnitt 43 installierte Windenergieanlagen auf 100.000 Einwohner. Am höchsten ist der Wert im dünn besiedelten Kreis Vulkaneifel mit 298, gefolgt vom Rhein-Hunsrück-Kreis mit 231. Bezogen auf die Gesamtfläche von Rheinland-Pfalz – das sind knapp 19.900 Quadratkilometer – finden sich im Land 90 Windenergieanlagen pro 1.000 Quadratmeter. Erwartungsgemäß liegen hier der Kreis Alzey-Worms (294) und der Rhein-Hunsrück-Kreis (246) an der Spitze.

Zu beachten ist, dass nicht überall einfach Windkraftanlagen gebaut werden können. Das Land Rheinland-Pfalz will die Ausweisung von rund zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie schneller als vom Bund verlangt durchziehen. Das im März vom Landtag in Mainz beschlossene Landeswindenergiegebietegesetz sieht dies bis Ende 2030 vor und nicht wie vom Bund vorgegeben bis Ende 2032. Vorgesehen ist ein zweistufiges Vorgehen, bis Ende 2027 zunächst die Ausweisung von 1,4 Prozent und bis Ende 2030 rund zwei Prozent. Derzeit sind etwa 1,2 Prozent der Fläche von Rheinland-Pfalz als Windenergiegebiete ausgewiesen. 

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