ESA: ISS-Aufenthalt für britischen Astronauten McFall trotz Behinderung möglich

Der britische „Parastronaut“ John McFall, dem das rechte Bein fehlt, könnte sich nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) problemlos längere Zeit auf der Internationalen Raumstation (ISS) aufhalten. McFall könne als vollwertiges Mitglied der Besatzung an einer Langzeitmission von sechs Monaten an Bord der ISS teilnehmen, erklärte der ESA-Vertreter Jérôme Reineix anlässlich der Veröffentlichung einer Studie am Freitag. Zum jetzigen Zeitpunkt seien keine Hindernisse festgestellt worden. 

„Ich habe bewiesen, dass ich den Anforderungen gewachsen bin“, sagte seinerseits McFall am Freitag vor Journalisten. „Das garantiert mir zwar keine Fluggelegenheit, aber wir haben bewiesen, dass es für eine Person mit der gleichen Behinderung, wie ich sie habe, technisch möglich wäre“, fügte er hinzu.

Der 43-jährige McFall ist Chirurg und ehemaliger Paralympicssieger im Sprint. 2022 war er von der ESA ausgewählt worden, um im Rahmen der Studie an ihrem Trainingsprogramm teilzunehmen. 

McFall, der möglicherweise der erste „Parastronaut“ in der Geschichte werden könnte, nahm bereits an der Grundausbildung für Astronauten teil, einschließlich eines Überlebenstrainings unter extremen Bedingungen.

So testete McFall etwa seine Fähigkeit, das Raumschiff, das die Astronauten zur ISS bringt, im Notfall zu evakuieren. „Ich müsste meine Prothese während des Starts in meinem Raumanzug tragen“, erklärte McFall, der bei einem Motorradunfall als 19-Jähriger ein Bein verlor.

Auch die Sportgeräte in der Station, etwa Laufbänder und Heimtrainer, könnte er trotz seiner Behinderung problemlos nutzen, wie die Studie zeigte. Dies ist wichtig, um den Körper vor den Auswirkungen der Mikrogravitation zu schützen.

Die ESA will herausfinden, ob und unter welchen Bedingungen ein Weltraumeinsatz auch für Menschen mit Behinderung möglich ist. „Wir gehen schrittweise vor. Wir wollen uns zunächst auf die Durchführbarkeit im Fall John McFall konzentrieren und die Studie dann auf andere Behinderungen ausweiten“, sagte Reineix.

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