Agrar: Verregnet: Sehr niedrige Erdbeer- und Spargelernte erwartet

Viel Niederschlag und sinkende Anbauflächen sorgen für die kleinste Erdbeerernte im Freiland seit fast 30 Jahren. Auch beim Spargel wird ein Tiefstand erwartet. Eine Rolle spielt die Inflation.

Wegen starker Regenfälle und sinkender Anbauflächen dürfte die Erdbeer- und Spargelernte 2024 auf langjährige Tiefstände schrumpfen. Die Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland erwarten die niedrigste Freiland-Erdbeerernte seit 1995, teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten vorläufigen Schätzung mit. Auch beim Spargel rechnet die Behörde mit einem kräftigen Rückgang: Die Erntemenge dürfte sechs Prozent geringer als im Vorjahr liegen und damit auf den niedrigsten Wert seit 2013 fallen.

Schlechtes Wetter und zurückhaltende Verbraucher

Nach der Erhebung der Statistiker erwarten die Betriebe eine Ernte von rund 70.000 Tonnen Erdbeeren im Freiland – nur wenig mehr als 1995 (68.800 Tonnen). Die aktuell geschätzte Erdbeerernte liege damit fast ein Viertel (24 Prozent) unter der schon schmalen Freiland-Erdbeerernte 2023 von 92.700 Tonnen und gut ein Drittel unter dem Schnitt der Jahre 2018 bis 2023. Ursache seien eine deutlich gesunkene Anbaufläche und Ernteausfälle wegen „starkem und teils langanhaltenden Regen“ in Anbauregionen.

Spätfröste treffen Spargel

Die Spargelernte schätzen die Statistiker dieses Jahr auf 105.200 Tonnen, der niedrigste Wert seit rund einem Jahrzehnt und voraussichtlich 13 Prozent weniger als im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 (120.400 Tonnen). 

Hohe Niederschläge und Spätfröste haben die in diesem Jahr sehr früh startende Ernte geschmälert, erklärte die Behörde. Zudem hätten viele Betriebe wegen steigender Kosten in der Inflation und zurückhaltender Verbraucher ihre Produktionsflächen verringert – ähnliche wie bei den Erdbeeren.

 

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