Landespolitik: CDU-Landeschef: Alkoholfahrt belastet Start in den Wahlkampf

Brandenburgs CDU-Spitzenkandidat Redmann fährt betrunken E-Scooter, die Polizei kontrolliert ihn. Und das ausgerechnet wenige Tage vor dem Start des Wahlkampfes. Den hat er nun gestartet.

Die CDU in Brandenburg geht trotz der Alkoholfahrt von Spitzenkandidat Jan Redmann auf einem Elektroroller offensiv in den Landtagswahlkampf. Der Landes- und Fraktionschef warb bei der Vorstellung der Wahlkampagne damit, dass er Ministerpräsident werden möchte und Dietmar Woidke vom Koalitionspartner SPD beerben will. Bei den ersten Plakatmotiven geht es aber erstmal nur um Inhalte. 

In der vergangenen Woche war Redmann nach eigenen Angaben bei einer kurzen Fahrt mit dem E-Scooter zu seiner Wohnung in Potsdam mit 1,3 Promille von der Polizei angehalten worden. „Mir ist schon klar, dass das gerade ein sehr relevantes, dominantes Thema ist, dass das sicherlich auch den Start in den Wahlkampf belastet“, sagte Redmann der Deutschen Presse-Agentur. Bis zur Landtagswahl seien es aber noch rund zwei Monate. „Eine Zeit, die ich nutzen will, um die Menschen von der CDU zu überzeugen. Eine Zeit, die ich nutzen will, um jetzt doppelten Einsatz zu geben.“ 

CDU wendet sich gegen die Ampel im Bund

Die CDU stellt ihren Wahlkampf zur Landtagswahl am 22. September unter das Motto „Dein Land kann’s besser“. „Wir wollen als Union in Brandenburg auch ein Gegenmodell sein zu dieser Ampel-Politik“, sagte Redmann. „Wer dieses Gegenmodell auch will und trotzdem weiter im anständigen Spektrum seine Stimme vergeben will, der muss CDU wählen.“ Er warnte vor einer Zuspitzung auf die AfD als Gegner. Es sei zu wenig, wenn sich Parteien nur gegen die AfD unterhaken.

Bei den ersten Motiven setzt die CDU auf bessere medizinische Versorgung auf dem Land, Rückenwind für die Wirtschaft, mehr Fokus auf die Kernfächer in Schulen und einen anderen politischen Stil. Sie wirbt mit den Slogans „Ein Arztbesuch darf keine Fernreise sein.“, „Ärmel hochkrempeln, Wirtschaft ankurbeln!“, „Früher lesen und schreiben rechnet sich.“ und „Dinge endlich besser machen statt besser reden.“ Die CDU ist seit 2019 allerdings Teil der Landesregierung mit SPD und Grünen.

Redmann weist Lüge zurück

Der Spitzenkandidat wies den Vorwurf einer Lüge mit Blick auf die Polizeikontrolle zurück. „Man hat mir keinen konkreten Anlass für die Kontrolle genannt“, sagte Redmann. Die „Märkische Allgemeine“ hatte aus einem internen Polizeibericht zitiert, dass Redmann „aufgrund seiner Fahrweise“ kontrolliert worden war. Linksfraktionschef Sebastian Walter sagte der „Rheinischen Post“: „Anstatt von Anfang an offenzulegen, was genau passiert ist, versucht er sich ausgerechnet mit Hilfe einer Lüge, als ehrlichen Saubermann zu inszenieren.“ SPD und Grüne hatten Redmann zuvor bereits unter Druck gesetzt.

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